Kur
Eine Kur dient sowohl der Vorsorge als auch der Stärkung der Gesundheit und als Unterstützung der Genesung bei Krankheiten. Mit inbegriffen ist ein Ortswechsel mit Aufenthalt in einem Kurort oder Heilbad. Im Zentrum der Behandlung steht die Anwendung ortsspezifischer Heilmittel, wie etwa Bäder in Thermalquellen oder ein besonders reines Klima.
Geschichte der Kur
Bereits im Altertum waren Kurorte bekannt und geschätzt. Die Griechen bauten Asklepieions zur Förderung der Gesundheit, Heiligtümer mit angeschlossenen Sanatorien. Das Tote Meer war bereits zu Lebzeiten Jesu ein beliebter Erholungsort für Wohlhabende, die das salzige Wasser zur Förderung der Gesundheit zu schätzen wussten. Aus dem Mittelalter sind zahlreiche heiße Quellen bekannt.
Kurorte und Heilbäder in Deutschland
In allen deutschen Bundesländern gibt es vorbildliche Kurorte. Unterschieden werden Heilklimatische Kurorte, Kneippkurorte, Seebäder und Heilbäder. Zu den beliebtesten Reisezielen für eine Kur in Deutschland gehören Ostsee, Nordsee und das Alpenvorland.
Kuren an der Ostsee
Die Strand- und Heilbäder entlang der Ostseeküste erfreuen sich nach wie vor größter Beliebheit. Mit zu den schönsten Reisezielen für eine Kur an der Ostsee gehören die Inseln Usedom und Rügen. Auf Rügen erwarten Sie die Ostseebäder Baabe, Binz, Breege, Sellin und Thiessow sowie der Kneipp-Kurort Göhren. Bei einer Kurreise nach Usedom stehen die Ostseebäder Karlshagen, Koserow, Loddin, Trassenheide, Ückeritz und Zempin als Reiseziele zur Verfügung, außerdem können Sie in den Ostseeheilbädern Ahlbeck, Bansin, Heringsdorf und Zinnowitz einen belebenden Kururlaub verbringen.
Zinnowitz ist im Norden Usedoms auf einer Landzunge zwischen Achterwasser und Pommerscher Bucht gelegen. Der Kurort ist von einer charmanten Bäderarchitektur geprägt. Die Strandpromenade lädt zu erfrischenden Spaziergängen ein. Mit durchschnittlichen 1.917 Sonnenstunden im Jahr ist Zinnowitz der am meisten von der Sonne verwöhnte Ort Deutschlands. Zu den bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten gehört die Seebrücke Zinnowitz mit Tauchgondel. Diese bietet Platz für 24 Besucher, die bis zu 8 m in die Ostsee abtauchen möchten. Abwechslung in den Kururlaub bringt ein Besuch des Heimatmuseums oder des Usedomer Kunsthauses Villa Meyer, in der wechselnde Ausstellungen und Galeriekonzerte stattfinden. Die Ostseebühne direkt am Strand ist alljährlich Schauplatz der bekannten Vineta-Festspiele.
Die schönsten Kurorte an der Nordsee
Ein Kurort an der Küste der Nordsee ist das ideale Reiseziel für eine Thalasso-Therapie. Sowohl auf den Inseln der Nordsee, wie Sylt, Fehmarn und Wangerooge, als auch auf dem deutschen Festland befinden sich zahlreiche Seebäder und Kurorte, die perfekt sind, um sich vom Alltagsstress zu erholen und neue Kräfte zu schöpfen.
Einer der beliebtesten Kur- und Ferienorte an der Nordseeküste ist die Hafenstadt Büsum. Der idyllische Ort bietet nicht nur Kureinrichtungen, sondern auch kulinarische Köstlichkeiten. Die Büsumer Krabben sind weithin bekannt, Scholle „Büsumer Art“ ist eine lokale Spezialität, eine mit Krabben belegte Scholle. Im Hotel „Zur Post“ soll sogar der Eiergrog erfunden worden sein, heute ist dort das Restaurant „Zur alten Post“ ansässig, in dem Sie diese und andere Büsumer Spezialitäten genießen können. Zu den schönsten Sehenswürdigkeiten des Ostseebads gehören der Museumshafen Büsum und das Museum am Meer. Doch auch Freizeitaktivitäten kommen nicht zu kurz. Das Erlebniswellenbad „Piratenmeer“ begeistert Groß und Klein, die Outdoor-Kartbahn lockt abenteuerlustige Kurgäste an. Des Weiteren steht ein Nordic-Walking-Parcours zur Verfügung, Gymnastik, Radtouren und Wattwanderungen (auch mit Musik) sind ebenfalls im Angebot.
Zur Kur ins Alpenvorland
Die Ausläufer der Alpen sorgen für ein optimales Klima, so dass sich im Süden Bayerns und Baden-Württembergs viele schöne Orte als Reiseziel für eine Kur eröffnen. Zu den beliebtesten Destinationen in Baden-Württemberg zählen Bad Dürrheim und Bad Bellingen. In Bayern sind Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz und Füssen mit die beliebtesten Kurorte.
Füssen sowie der eingemeindete Ort Hopfen am See sind als Kneippkurorte bekannt. Die fast 15.000 Einwohner starke Stadt Füssen bietet neben Kureinrichtungen auch jede Menge Unterhaltung. Die pittoreske Stadt liegt an der Schwäbischen Bäderstraße und ist Endpunkt der Romantischen Straße. Zahlreiche Baudenkmäler bereichern das Sightseeing während eines Kuraufenthalts. Zu den interessantesten Museen zählen die Staatsgalerie und die Städtische Gemäldegalerie im Hohen Schloss sowie das Museum der Stadt Füssen im ehemaligen Benediktinerkloster St. Mang. Naturschönheiten sind der Lechfall und der Stadtpark Baumgarten. Über das Jahr hinweg finden zahlreiche Musikveranstaltungen und andere Events in Füssen statt, die Schwung in die Kur bringen.
Die schönsten Reiseziele für eine Kur in Polen
In Polen warten 25 Kurorte auf Ihren Besuch. Günstige Preise und tolle Therapie- und Wellness-Angebote sind bei jedem Reiseziel inklusive.
Świnoujście (Swinemünde)
An der polnischen Ostseeküste liegt das beliebte Seebad Świnoujście. Im Kurviertel der Stadt erwarten Sie viele Sehenswürdigkeiten und Unterhaltungsangebote. Entlang der Strandpromenade stehen zahlreiche Hotels, Cafés, Restaurants, Bars und Geschäfte. In der Konzertmuschel an der Promenade finden Open-Air-Veranstaltungen statt. Nach Westen verbindet die Europapromenade Świnoujście mit den deutschen Kaiserbädern Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin. Mit 12 km ist dies die längste Strandpromenade Europas. Ein schmaler Küstenwaldstreifen trennt die Promenade vom breiten Sandstrand. Dieser erstreckt sich insgesamt über 42 km und bietet mit Strandbars, dem Club Malibu, Sportstätten und Kinderspielplätzen jede Menge Abwechslung. Der Kurpark lädt zum Relaxen ein, während kulturinteressierte Kurgäste die gut erhaltenen Festungsanlagen aus der Preußenzeit besichtigen sollten.
Im Stadtzentrum westlich der Swine erwartet Sie eine gut erhaltene historische Architektur. Besonders sehenswert sind das Historische Rathaus, die Christuskirche, die katholische Kirche Ave Marus Stella und der Lutherkirchturm. Einen unvergleichlichen Ausblick genießen Sie von dem auf der Insel Wollin gelegenen Leuchtturm aus.
Świeradów-Zdrój (Bad Flinsberg)
Der Kurort Świeradów-Zdrój liegt im Südwesten Polens im Isergebirge an der Queis. Bereits im 16. Jahrhundert waren die heilenden Quellen des Ortes bekannt. Im Jahr 1768 wurde Flinsberg zum Kur- und Badeort erklärt. Neben kohlensäurehaltigen Sauerquellen gibt es in Świeradów-Zdrój außerdem sieben Stahlquellen, die Eisen enthalten. Zwei von diesen, die Heinrich- und die Julius-Quelle, sind zudem mit Radium angereichert und somit radioaktiv. Das Wasser aus den Quellen wird therapeutisch für Trinkkuren und Solbäder genutzt. Im Laufe der Zeit wurden in Świeradów-Zdrój einige Badehäuser errichtet.
Im Jahr 1895 wurden bei einem Brand große Teile der Kur- und Badeeinrichtungen zerstört. Das neue Kurhaus wurde 1899 eingeweiht, 1934 folgte die Eröffnung eines Radiumbades. Zu dieser Zeit gehörte Bad Flinsberg noch zu Preußen, erst seit 1945 gehört der Kurort zu Polen und wurde in Świeradów-Zdrój umbenannt. Bei einer Kur sollten Sie der Trinkhalle unbedingt einen Besuch abstatten, die Atmosphäre innerhalb des historischen Gebäudes ist einmalig.
Międzyzdroje (Misdroy)
Międzyzdroje gehört zu den beliebtesten polnischen Badeorten an der Ostseeküste. Mit dem feinsandigen Strand, der lebhaften Promenade und einzigartigen Sehenswürdigkeiten lockt das Ostseebad besonders im Sommer zahlreiche Besucher an. Die Seebrücke gehört zu den beeindruckendsten Bauwerken der Stadt.
In Międzyzdroje finden regelmäßig polnische Filmfestivals statt. Es gibt sogar einen polnischen „Walk of Fame“ nahe der Strandpromenade, auf dem sich Schauspieler aus Polen mit ihrem Handabdruck in Bronze verewigt haben. Östlich von Międzyzdroje lädt der Wisentpark mit Wisenten, Wildschweinen und Rotwild zu einem Besuch ein.
Die beliebtesten Kurorte in Tschechien
In Tschechien lädt das Westböhmische Bäderdreieck zu einer Kur ein. Dieses besteht aus den drei Kurorten Karlsbad (Karlovy Vary), Franzensbad (Františkovy Lázně) und Marienbad (Mariánské Lázně). Alle drei Städte verfügen über Heilquellen und liegen nahe der deutschen Grenze, so dass sie auch mit dem eigenen Wagen oder öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn einfach und schnell zu erreichen sind.
Karlsbad (Karlovy Vary)
Das traditionsreiche Karlsbad gehört zu den bekanntesten Kurorten der Welt. Gut erhaltene historische Kureinrichtungen wie die Weißen Kolonnaden machen jeden Kuraufenthalt zum Vergnügen. Karlsbad besitzt insgesamt 12 Heilquellen mit hypotonischem, stark mineralisiertem Wasser. Diese wird bei Störungen des Verdauungssystems, Diabetes, Stoffwechselstörungen, Gicht, Übergewicht und vielen weiteren Erkrankungen zur Unterstützung der Heilung genutzt.
Die Bäder der Stadt laden zu einem erholsamen Tag ein, Sie haben die freie Wahl, ob Sie lieber dem Elisabethbad, dem Becherbad, dem Schlossbad oder dem Lázně III einen Besuch abstatten – wunderbar ausgestattet sind sie alle. Eine besondere Sehenswürdigkeit in Karlsbad ist das Grandhotel Pupp, die im Jugendstil gehaltenen Innenräume können auch von Touristen besichtigt werden, die nicht selbst im Hotel wohnen. Als Spezialitäten sind die Karlsbader Oblaten und der Kräuterlikör „Karlsbader Becherbitter“ bekannt. Das Haus, in dem der Kräuterlikör erstmals hergestellt wurde, ist heute als „dreizehnte Karlsbader Quelle“ bekannt und beherbergt ein Museum zur Geschichte und Herstellung dieser tschechischen Köstlichkeit.
Franzensbad (Františkovy Lázně)
Das Stadtbild von Franzensbad wird von Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert und weitläufigen Parks charakterisiert. Das historische Stadtzentrum mit vielen Sehenswürdigkeiten wurde zum städtischen Denkmalreservat erklärt. Vorherrschende Stilrichtungen sind der Klassizismus, der Empire-Stil und die Belle Époque. Das Herz des Kurbezirks bildet die älteste Quelle der Stadt, die Franzensquelle, die von einem Pavillon mit dorischen Säulen geschützt wird. Die übrigen Quellen und die Badehäuser verteilen sich über einen weitläufigen Park mit Jahrhunderte altem Baumbestand.
Die von klassizistischen Villen gesäumte Isabellenpromenade lädt zum Flanieren während eines Kuraufenthalts in Franzensbad ein. Am östlichen Ende der Prachtstraße liegen die Salzige Quelle und die Wiesenquelle. Wenn Sie sich einen Überblick über die Kuranlagen verschaffen wollen, sollten Sie den Aussichtsturm Salingburg im Süden des Kurparks aufsuchen. Abwechslung bietet das Naherholungsgebiet Amerika mit Amphitheater, Sportanlagen und Ausflugsrestaurants. Bereits Johann Wolfgang von Goethe und Ludwig van Beethoven wussten die heilende Wirkung der Franzensbader Quellen zu schätzen und gastierten als Kurgäste in dem prächtigen Kurort.
Marienbad (Mariánské Lázně)
Nicht nur im großen Kurpark können Sie sich an Spaziergängen erfreuen, mehrere Wanderrouten und ein geologischer Lehrpfad laden ebenfalls dazu ein. Drei Kilometer vom Zentrum entfernt liegt ein Golfplatz, der zu einer abwechslungsreichen Partie während der Kur verlockt. Neben den vielen kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten begeistert vor allem der Miniaturenpark „Boheminium Park“ die Besucher von Marienbad.
Mutter-Kind-Kur
Kurreisen für Senioren
Damit kurz nach Eintritt in die Rente nicht schon die ersten Zipperlein auftreten, empfiehlt sich ein Urlaub in einem Kurort, welcher der Gesundheit förderlich ist und vorbeugend gegen Krankheiten schützt. Der Aufenthalt in einem Kurort ist gerade für Senioren ideal, da es in diesen ein vielfältiges kulturelles und sportliches Angebot gibt, welches auf die Bedürfnisse des dritten Lebensalters perfekt abgestimmt ist. Nordic Walking und etwas Gymnastik halten fit, der Besuch einer Theateraufführung oder eines Konzerts weckt neue Lebensgeister. Auch ist eine solche Reise ideal, um Kontakte zu knüpfen und neue Bekanntschaften zu machen. Inzwischen haben viele Reiseveranstalter speziell auf Senioren abgestimmte Reisen im Programm.