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Autofahren im Urlaub

Gas geben im Urlaub – aber mit Bedacht!

Im Urlaub gibt es nichts Schöneres, als mit einem eigenen Mietwagen das Urlaubsziel unabhängig zu erkunden. Auch die Anreise mit dem eigenen Fahrzeug kann eine abwechslungsreiche Urlaubszeit einleiten. Insbesondere für Familien, die für gewöhnlich mehr als die für eine Flugreise zugelassenen 20 kg Reisegepäck mit sich führen, bringt das Auto als Transportmittel einige Vorteile. Sind Sie im europäischen Ausland unterwegs, sollten Sie sich vorab über geltende Verkehrsregeln informieren, TravelScout24 hilft Ihnen in dieser Rubrik dabei. Hier können Sie sich einen ersten Überblick verschaffen, worauf Sie bei einem Trip auf fernem Asphalt achten sollten..

Führerschein

Bei den meisten innerhalb der EU-Staaten können Sie ohne Bedenken mit Ihrem deutschen Führerschein fahren. Auch in touristischen Gebieten innerhalb der USA reicht der gewohnte Führerschein. Erkunden Sie Island oder die baltischen Länder Estland, Lettland, Litauen mit dem Kraftfahrzeug auf eigene Faust, benötigen Sie in jedem Fall einen internationalen Führerschein. Diesen erwerben Sie bei Ihrer Führerscheinstelle oder dem Bürgeramt. Die Bearbeitungszeit beträgt in etwa fünf Wochen. Beachten Sie, dass Sie einen Scheckkarten-Führerschein besitzen, denn ein Papierführerschein wird nicht als Voraussetzung akzeptiert. Andernfalls müssen Sie Ihren alten gegen einen Scheckkartenführerschein umtauschen.

Empfehlenswert ist dieses Dokument auch auf Malta sowie in Moldawien und der Ukraine. Für die Beantragung des internationalen Führerscheins müssen Sie Ihre aktuellen Ausweisdokumente, Ihren deutschen Führerschein sowie Passfotos bereithalten. Der internationale Führerschein gilt dann für drei Jahre und kann nicht verlängert werden.

Besonderheiten in einzelnen Ländern:

Andere Länder, andere Verkehrsregeln – das gilt auch für das europäische Ausland. Im Folgenden wird eine Auswahl an beliebten Autoreise-Urlaubszielen vorgestellt, Sie sollten sich in jedem Fall vor dem Start genauestens über Ihr Zielgebiet informieren. Halten Sie sich prinzipiell an diese Regeln, auch wenn die Einheimischen häufig mit schlechtem Beispiel vorangehen und weder an Zebrastreifen noch an roten Ampeln halten. Die Bußgelder sind auch für kleine Verkehrssünden in vielen Fällen deutlich höher als in Deutschland. Für Fahranfänger, die Ihren Führerschein noch keine zwei Jahre besitzen, gelten zum Teil gesonderte Regeln im Hinblick auf die Promillegrenzen und das Tempolimit.

Frankreich

Sind Sie in Frankreich mit dem Auto unterwegs, dann halten Sie viel Kleingeld oder die Kreditkarte bereit. Auf fast allen Autobahnstrecken müssen Sie Mautgebühren zahlen, als Richtwert können Sie ca. sieben Euro pro 100 Kilometer einplanen. Generell müssen Sie auf den Autobahnen Frankreichs vom Gas gehen, das einheitliche Tempolimit von 130 km/h darf nicht überschritten werden. Schnellstraßen dürfen Sie mit einer Geschwindigkeit von 110 km/h befahren, innerhalb der Ortschaften gelten dieselben Regeln wie in Deutschland. Fahranfänger dürfen auf Autobahnen 110 km/h, auf Schnellstraßen 100 km/h fahren.

Parken können Sie in blau gekennzeichneten Zonen mit einer Parkscheibe, gelbe Streifen am Fahrbahnrand signalisieren ein absolutes Parkverbot. Halten Sie dieses unbedingt ein, die Bußgelder sind in der Regel höher als in Deutschland und können die Reisekasse stark belasten.

Großbritannien und Irland

Wenn Sie sich in Großbritannien auf große Fahrt mit dem Auto begeben, dann sehen Sie bereits, wenn Sie durch den Eurotunnel fahren oder die Fähre verlassen, das Hinweisschild für den Linksverkehr. Bitte wundern Sie sich daher nicht, wenn die britischen Mietwagen das Lenkrad auf der für uns „falschen“ Seite haben. Problematisch können insbesondere die zahlreichen Kreisverkehre sein: Bitte fahren Sie links herum, beim Verlassen ordnen Sie sich bei mehrspurigen „Roundabouts“ in die linke, äußere Fahrspur ein.

Auch das Überholen will gelernt sein: Rechts statt Links ist hier die Devise. Fahren Sie mit Ihrem eigenen Auto, dann „stutzen“ Sie die Scheinwerfer mit einer Abklebefolie aus dem Fachhandel, andernfalls blenden Sie den Gegenverkehr mit den auf den rechten Fahrbahnrand ausgerichteten Lichtkegeln.

Die Geschwindigkeiten werden in Miles per Hour angegeben und sind generell langsamer als in Deutschland: Auf den Autobahnen fahren Sie mit 70 m/h (entsprechen 120 km/h), innerhalb der britischen und irischen Ortschaften dürfen Sie höchstens 48 km/h fahren.

Mautgebühren auf Autobahnen fallen nicht an. Allerdings müssen Sie in der Innenstadt von London eine Citymaut in Höhe von ca. 12 Euro pro Tag bezahlen.

Das Parkverbot erkennen Sie an den roten und gelben Markierungen am Fahrbahnrand. Eine doppelte weiße Linie signalisiert Ihnen ein Halteverbot. Parken Sie unmittelbar an zwei roten Linien, werden Sie in Kürze abgeschleppt.

Neben dem Stoppschild weist Sie der Hinweis „Give Way“ darauf hin, dass Sie Vorfahrt gewähren müssen. Eine weiße Querlinie kennzeichnet ebenso ein Stoppschild. Fehlt die Kennzeichnung der Vorfahrtsregelung müssen Sie sich per Lichthupe oder Handzeichen verständigen.

Italien

Ähnlich wie in Frankreich müssen Sie in Italien mit Mautgebühren in Höhe von sieben Euro pro 100 Kilometer rechnen. Bezahlen können Sie diese übrigens auch bargeldlos mit Ihrer Kreditkarte. Das Tempolimit beträgt auf Autobahnen 130 km/h, innerorts fahren Sie wie in Deutschland mit 50 km/h.

An schwarz-gelb markierten Bordsteinen sollten Sie nicht Parken, denn hier gilt das absolute Parkverbot.

Sehen und gesehen werden: Auch tagsüber müssen Sie hier auf Autobahnen und Landstraßen mit Abblendlicht fahren.

In jedes Fahrzeug gehört eine Warnweste. Bei einer normalen Verkehrskontrolle werden Sie mit einem Bußgeld betsraft, sollte die Warnweste fehlen.

Tanken können Sie leider nicht auf Vorrat, denn das Mitführen von Reservekanistern ist strengstens untersagt. Eine Besonderheit gibt es auch im Kreisverkehr. Hier haben Sie, wie auch in Frankreich und Österreich Vorfahrt, wenn Sie diesen befahren. Allerdings halten sich die Italiener nicht in jedem Fall daran. Fahren Sie daher sehr aufmerksam und prinzipiell zurückhaltender als die Einheimischen.

Österreich

Auf den österreichischen Autobahnen benötigen Sie eine Vignette, die für zehn Tage in etwa 9 Euro kostet und für zwei Monate 26 Euro Ihrer Reisekasse in Anspruch nimmt. Für die Brennereuropabrücke und die Tauernautobahn wird eine Sondermaut erhoben. Beachten Sie, dass das Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen zwischen 22 und 5 Uhr morgen auf 110 km/h heruntergesetzt wurde.

Das Parkverbot erkennen Sie an den gelb gezackten Linien, die sich am Fahrbahnrand befinden.

Die Vorfahrtsregeln können sich im laufenden Verkehr ändern, denn der Vorfahrtsberechtigte, der anhält verliert seinen Anspruch auf Vorfahrt.

In Österreich gilt ebenso: Fahren Sie nur mit eingeschaltetem Licht!

Schweiz

Hier benötigen Sie ebenfalls eine Vignette für die Fahrt auf einer Autobahn. Diese erhalten Sie an grenznahen Rastplätzen und Tankstellen sowie beim ADAC. Das Tempolimit beträgt 120 km/h, auf Landstraßen dürfen Sie maximal mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h fahren. Besonders in der Schweiz werden Verkehrssünden mit hohen Bußgeldern bestraft: Es gibt z.B. keine Toleranzgrenze bei Geschwindigkeitsüberschreitung wie in Deutschland. Wenn Sie bereits auch nur einen Stundenkilometer zu schnell fahren, zahlen Sie 40 Schweizer Franken.

Auch in der Schweiz weisen Sie farbenfrohe Fahrbahnabschnitte auf das Parkverbot hin. Auf den blauen Flächen können Sie nur für einen begrenzten Zeitraum parken, gelbe Linien signalisieren ein Halteverbot, während gelbe Kreuze mit gelben Verbindungslinien auf ein absolutes Parkverbot hinweisen.

Verkehrssünden

Die Freude über den fahrbaren Untersatz im Urlaub ist groß. Bußgelder, die sie durch Unwissenheit der geltenden Verkehrsregeln bezahlen müssen, sind weniger beliebt. Prinzipiell sind die Bußgelder im europäischen Ausland höher als in Deutschland – informieren Sie sich daher umfassend vor Reiseantritt über die jeweiligen Bestimmungen vor Ort. Auch über die Grenzen hinweg werden Sie bezüglich kleinerer oder größerer Verkehrsdelikte verfolgt, denn durch die Abrechnung mit einer Kreditkarte hinterlegen Sie gleichzeitig Ihre Daten.

Eine Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts um 20 km/h wird beispielsweise in Italien mit 140 Euro geahndet, in Spanien müssen Sie mit bis zu 300 Euro rechnen. Auch das Telefonieren mit dem Handy während der Fahrt ist nicht gern gesehen und vor allem sehr teuer: Die Strafen liegen zwischen 120 und 150 Euro in Griechenland, Ungarn, Norwegen, Portugal und den Niederlanden.

Eine nicht getragene Warnweste beim außerplanmäßigen Verlassen des Fahrzeugs auf Landstraßen oder Autobahnen wird in Italien auch mit einem Bußgeld von 100 Euro bestraft. In Österreich und Portugal wird im Gegensatz hierzu bereits das Fehlen einer Warnweste im Kofferraum mit einem Bußgeld belegt.

Verkehrsverstöße im Ausland erhöhen zwar Ihr Punktekonto in Flensburg nicht, Sie werden allerdings häufig noch vor Ort zur Kasse gebeten. Können Sie das verlangte Bußgeld nicht bezahlen, dann nimmt sich die Polizei das Recht, Ihr Fahrzeug bis zur Bezahlung zu beschlagnahmen.

Unsere TravelScout24 Top-5 Tipps

1. Halten Sie sich im Ausland unbedingt an die Verkehrsregeln, denn die
sind hoch. Die Sicherheit im Urlaub sollte vor der Schnelligkeit stehen.

2. Sollten Sie eine Panne oder einen Unfall haben, rufen Sie die Polizei, sichern
Sie die Unfallstelle und legen Sie eine Warnweste an. In zahlreichen Ländern wie Belgien, Italien, Spanien, Portugal, Kroatien, Montenegro und Ungarn ist dies Pflicht. Unterschreiben Sie in diesem Fall keine Dokumente, die Sie nicht übersetzen können, sondern füllen Sie einen europäischen Unfallbericht aus. Bei einem Unfall mit einem Mietwagen kontaktieren Sie umgehend die Mietwagenfirma. Lassen Sie in keinem Fall den Wagen abschleppen oder reparieren ihn in Eigenregie.

3. Bevor Sie mit dem eigenen Auto in die Ferien aufbrechen, statten Sie am
besten der Werkstatt Ihres Vertrauens einen kurzen Besuch ab. Nichts ist ärgerlicher als eine Panne während der Urlaubsfahrt, die Sie im Vorfeld hätten abwenden können.

4. Wenn Sie sich dazu entschließen, den Mietwagen erst vor Ort zu buchen, dann
empfiehlt es sich bereits in Deutschland eine Kfz-Versicherung für Mietfahrzeuge in Europa abzuschließen. Vor Ort werden zwar auch Policen angeboten, die enthaltenen Deckungssummen sind jedoch gegenüber den deutschen sehr viel geringer. Mietwagenangebote von lokalen Anbietern erscheinen auf den ersten Blick oft billiger. Jedoch sind oft zusätzliche Versicherungen abzuschließen, die teuer zubuche schlagen. Um bei einem möglichen Rechtsstreit abgesichert zu sein, empfiehlt sich dringend die Buchung bei einem Vertragspartner mit Sitz in Deutschland.

5. Planen Sie für Ihre Anfahrt oder Erkundungstour genügend Zeit ein.
Wechseln Sie, wenn möglich den Fahrer und machen Sie ausreichend Pausen. Schließlich sind Sie im Urlaub und nicht auf der Flucht.