Abzocke in Griechenland: Finanzamt geht gegen Touristen-Fallen vor

Freitag, 5. Juli 2019 | Kategorie: Allgemein

Immer häufiger beschweren sich Touristen, sie seien im Griechenland-Urlaub abgezockt worden. Besonders spektakulär ist aktuell der Fall eines Amerikaners, der für ein simples Abendessen über 800 Euro zahlen sollte.

Griechische Spezialitäten

Für ein einfaches Essen in einem Restaurant musste ein Urlauber über 800 Euro zahlen.

Über ein Bewertungsportal machte ein amerikanischer Griechenlandurlauber auf seine gleichermaßen spektakuläre und dreiste Rechnung aufmerksam. Nachdem man ihm im Restaurant verwehrt hatte, die Speisekarte einzusehen, bestellte er Calamari, einen Salat und Bier. Beim Blick auf die Rechnung wurde ihm gewiss ganz schummrig – was nicht am Bier gelegen haben dürfte.

836,20 Euro stellte ihm das Restaurant für die genannten Posten in Rechnung. Wütend und aufgebracht rät er anderen Urlaubern davon ab, das entsprechende Restaurant aufzusuchen. Inzwischen mussten diverse Bewertungsportale die Bewertungs- bzw. Kommentarfunktion unter dem Restaurant vorübergehend sperren, da sich die Meldungen häuften, leider auch solche, die keine persönlichen Erfahrungen widerspiegelten.

Was ist dran an der Griechenland-Abzocke?

Ein merkwürdiger Fall, der für Aufsehen sorgt, aber gewiss ein Einzelfall? Nein. Auch Zeitungen wie die Times oder der Independent berichten inzwischen vermehrt von der Abzocke, die in vielen Einrichtungen zur Mode geworden ist. Deshalb greift nun sogar der griechische Staat ein. Insgesamt 50.500 Restaurants, Bars und Hotels sollen in den kommenden Wochen und Monaten von Steuerangestellten unter die Lupe genommen werden, natürlich undercover.

Im Zielvisier sind dabei vor allem Einrichtungen, über die schon mehrfach geklagt wurde und über die sich Urlauber wiederholt aufgrund horrender Rechnungssummen beschwerten. Das schließt neben gastronomischen Einrichtungen auch Anbieter von Freizeitaktivitäten ein, wie unter anderem die Times berichtet. Hinzukommt, dass diese Einrichtungen die Beträge bei der Steuer nicht angeben, im Fall eines Restaurants sogar über 25.000 Euro – für nur einen Tag.

Interessierte Urlauber sollten nun aber keineswegs von einem Urlaub in Griechenland zurückschrecken. Es ist allerdings dazu zu raten, sich vor Bestellung in einer Bar oder einem Restaurant zunächst die Speisekarte zeigen zu lassen. Andernfalls heißt es: misstrauisch werden.