Amsterdam sagt dem Kiffer-Tourismus den Kampf an
Sonntag, 23. Februar 2020 | Kategorie: Städtereisen
Amsterdam wird regelmäßig von Touristenmassen überrannt. Nicht zuletzt wegen des legalen Cannabis-Konsums. Amsterdams Bürgermeisterin will das nun ändern.
Ist Amsterdam ohne Cannabisverkauf für Touristen noch attraktiv?
Auch in Amsterdam ist Overtourismus inzwischen ein ernstes Thema. Immerhin kommen jährlich etwa 17 Millionen Touristen in die Stadt. Einer Umfrage nach, kommen sehr viele Besucher auch wegen des erlaubten Cannabiskonsums nach Amsterdam. Grund genug für Femke Halsema, Bürgermeisterin von Amsterdam, über das Cannabis-Thema einmal laut nachzudenken. Ihre Lösung: Künftig soll es kein Cannabis mehr für Touristen geben.
Ob der Stopp des Cannabisverkaufs an Touristen eine geeignete Maßnahme darstellt, um den Massentourismus in der Stadt einzudämmen ist fraglich. Gemäß einer Umfrage würden sich 40 Prozent der Touristen auf andere Weise Cannabis in Amsterdam besorgen, während genauso viele Befragte angaben, dass sie das Kiffen bei einem derartigen Verbot einstellen würden. Immerhin gaben 57 Prozent der Befragten an, dass die Coffeeshops bei der Wahl für eine Städtereise nach Amsterdam eine nicht unerhebliche Rolle gespielt hätten. Um herauszufinden, wie man den Cannabiskonsum für Touristen zukünftig unattraktiver machen könnte, hat die Bürgermeisterin eine Studie in Auftrag gegeben.
Neue Richtlinien für geführte Touren in Amsterdam
Am 1. April 2020 sollen zudem neue Regelungen für geführte Touren in Amsterdam in Kraft treten. Danach darf eine Gruppe nicht mehr als 15 Personen umfassen. Das Anhalten der Gruppen vor privaten Häusern oder Eingängen von Restaurants und Läden ist dabei ebenso untersagt, wie auf schmalen Brücken. Sollte der Gruppenführer sich nicht daran halten, droht ihm ein Bußgeld von 190 Euro. Auch werden die bislang 115 täglichen Touren durch den Rotlichtbezirk von Amsterdam ab April zur Geschichte gehören.