Bahn-Fahren wird noch teurer? Bund kritisiert Sparpreise

Montag, 24. September 2018 | Kategorie: Allgemein


Zugfahren ist ökologisch, doch nicht gerade billig. Pendler können ein Liedchen davon singen. Schön, dass es gerade im Fernverkehr die Sparpreise gibt – die der Bund nun abschaffen möchte.

Bahn

Viele Menschen sind tagtäglich auf die Deutsche Bahn angewiesen oder entscheiden sich bewusst dafür. Keine lästige Parkplatzsuche am Arbeitsplatz, staufrei wieder nach Hause. Und wenn man kein Auto hat oder möchte, dann ist die Bahn natürlich ganz schön praktisch. Doch das Pendeln läuft auch ins Geld. Schon im Dezember soll mit Fahrplanwechsel ein weiterer Preisanstieg folgen. Da ächzen nicht nur Pendler, sondern auch all jene Reisenden, die sich lieber auf den Zug verlassen, statt sich ins Auto zu setzen.

Zum Glück gibt es Rabatte und Sparpreise, die gerade auf langen Strecken häufig eine gehörige Ersparnis mit sich bringen. Und die vom Bund nun aufs Korn genommen werden. Enak Ferlemann, Verkehrsstaatssekretär und Bahnbeauftragter der Bundesregierung erklärte in einem Interview mit der Welt, dass die Passagierzahlen im Fernverkehr zwar steigen, aber die Gewinne sinken. Er sei überrascht, wie viele Rabatte angeboten werden. Dabei übt er scharfe Kritik am Preissystem der Deutschen Bahn, weil sich damit die Kosten nicht decken ließen.

Seine Forderung: Der Vorstand der Bahn solle die zahlreichen Rabattangebote auf den Prüfstand stellen. Er sei der Ansicht, nur wenige würden von den Sparpreisen und Rabatten profitieren, während die meisten Fahrgäste den höheren Normalpreis zahlen müssten.

Pro Bahn befürchtet Kundenrückgang bei Rabattende

Den Rabatten an den Kragen zu gehen, gefällt nicht allen. So äußerte sich der Fahrgastverband Pro Bahn hinsichtlich der möglichen Abschaffung der Rabatte im Tagesspiegel, wo Sprecher Karl-Peter Naumann erklärte, wenn die Bahn jetzt die Sonderangebote streiche, verliere sie Kunden.

Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch der Fahrgastverband, der die niedrigeren Gewinne der Bahn nicht bei den Rabattangeboten sieht sondern bei der Konkurrenz. Fluggesellschaften und Fernbusunternehmen würden von der Bundesregierung mit steuerlichen Vorteilen oder der kostenlosen Nutzung der Straßen bedacht werden – Vorteile, von denen die Bahn nicht profitiert.