Bangkok: Thailändische Regierung geht gegen Garküchen vor

Dienstag, 25. September 2018 | Kategorie: Kunst & Kultur


Die Garküchen gehören eigentlich zum Stadtbild Bangkoks und sind ein wahrer Touristenmagnet. Das sieht die Militärregierung des Landes anders und macht einem Straßenhändler nach dem anderen den Garaus.

Essen und Weltreisen

Weniger Streetfood – besseres Image?

Die berühmten Garküchen Bangkoks gehören zum Stadtbild und sind nicht nur bei den Einheimischen sondern vor allem auch bei Thailand-Touristen sehr beliebt. Doch sie sollen weichen. Was zunächst nach einem schlechten Scherz klingt, meint die thailändische Militärregierung ernst.

Seit August bereinigt man das Bild der thailändischen Hauptstadt, um ein ordentlicheres und saubereres Image zu schaffen. Dabei muss das weichen, was bei Reisenden begehrt ist. Straßenhändler und Straßenküchen verschwinden mehr und mehr, obwohl diese zum berühmten Stadtbild Bangkoks massiv beitragen.

Widerstand in Bangkok: Thailändische Garküchen sollen bleiben

Doch allmählich regt sich Widerstand gegen den Kurs, den die Politik eingeschlagen hat. Die Händler selbst aber auch Intellektuelle und Prominente schließen sich dem Protest an und marschierten unter anderem Anfang des Monats in Scharen zum Rathaus, um öffentlich gegen das zu protestieren, was die Regierung seit Wochen vehement durchsetzt.

Schon im April habe man zudem ein Netzwerk an Händlern gegründet, dem mittlerweile 7.500 Mitglieder aus 25 Stadtteilen angehören.

Auch im Netz ist die Bewegung unlängst angekommen. Die Foodbloggerin Chawadee Nualkhair befürchtet etwa eine große Lücke im „Ökosystem der Stadt“. Diese Garküchen würden dabei helfen, soziale Bindungen aufzubauen, Frauen zu Arbeit verhelfen, die thailändische Küche zu erneuern und andernfalls perspektivlosen Familien eine Chance zu geben.

Dass gerade angesichts des weltweiten Streetfood-Booms ausgerechnet in der Streetfood-Metropole schlechthin gegen die Garküchen vorgegangen wird, wirkt fast schon ironisch.