Bis zu 59 Euro: Luftverkehrsteuer nochmal angehoben
Mittwoch, 16. Oktober 2019 | Kategorie: Flug & Flüge, Politik
Das Bundeskabinett hat die Erhöhung der Luftverkehrsteuer beschlossen. Zuletzt wurden die Beiträge nochmals deutlich angehoben. Pro Flug werden künftig bis zu 59 Euro Steuern erhoben. Erhebliche Nachteile werden für Wirtschaft und Tourismus erwartet.
Flüge in Deutschland werden teurer
Die Bundesregierung hat erneut Änderungen an der geplanten Erhöhung der Luftverkehrsteuer vorgenommen, teilte das Finanzministerium mit. Demnach wurden die ursprünglich angesetzten Steuererhöhunhen nochmal deutlich angezogen. Im Inland sowie innerhalb der EU steigt die Ticketsteuer demnach um 76 Prozent, auf Langstreckenflügen ist eine Erhöhung von 43 Prozent vorgesehen. Von den Airlines wir die Luftverkehrsteuer teilweise auf die Flugpreise aufgeschlagen – wer künftig also von Deutschland aus fliegt, muss mehr zahlen.
Die Änderung der Ticketsteuer wird zum 1. April 2020 wirksam – kein Scherz! Für Flüge innerhalb Europas bedeutet das 5,65 Euro mehr pro Flugticket, z. B. für einen Flug nach Mallorca. Insgesamt beträgt der Aufschlag 13,03 Euro pro Ticket und Abflughafen in Deutschland. Flugstrecken bis zu 6.000 Kilometer werden mit 9,96 Euro auf nunmehr 33,01 Euro aufgeschlagen, z. B. bei einer Pauschalreise nach Ägypten. Am teuersten kommt die Flugsteuer Fernreisende, die künftig mit einer Erhöhung um 18 Euro auf 59,43 Euro rechnen müssen. Mit etwas mehr als 6.000 Kilometern Entfernung dürfte dies auch Städtereisen nach New York betreffen.
Bahnreisen werden günstiger
Die Anhebung der Luftverkehrsteuer soll dem Staat 740 Millionen Euro Mehreinnahmen pro Jahr in die Kassen spülen. Damit soll die Mehrwertsteuersenkung im Fernverkehr der Bahn ausgeglichen werden, durch die rund 500 Millionen Euro weniger eingenommen werden wird.
Wie Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel vom Flughafenverband ADV kritisiert, werde man Klimaschutzzielen damit jedoch nicht gerecht. Es wird mit Einbußen für den Tourismus sowie die heimische Wirtschaft gerechnet. Betroffen seien nicht nur Fluggesellschaften und Flughäfen, sondern auch Unternehmen, die auf den Flugverkehr angewiesen sind.
„Mit bis zu 59 Euro pro Flugticket erhebt Deutschland damit künftig so hohe Flugsteuern, wie kaum ein anderes Land in der Welt. Nur in Großbritannien und Australien werden noch höhere Abgaben eingenommen“, so Beisel.