Britische Urlauber meiden EU-Staaten

Dienstag, 30. April 2019 | Kategorie: International, Politik

Die anhaltenden Querelen um den Austritt Großbritanniens aus der EU haben das Reiseverhalten der britischen Urlauber maßgeblich beeinflusst. Dies geht aus einem Bericht des Reiseveranstalters Thomas Cook deutlich hervor. Sie buchen ihre Reisen sehr zurückhaltend und verzichten dabei weitgehend auf europäische Destinationen.

Brexit

Der Brexit steht vor der Tür, und beide Seiten agieren verunsichert. Niemand weiß, was nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU in puncto Reisen bevorsteht. Nachdem der endgültige Austritt nochmals verschoben wurde, hält die allgemeine Verunsicherung weiter an. Briten orientieren sich um. Sie buchen kaum noch europäische Reiseziele, da noch immer nicht klar ist, wie sich die Reisemodalitäten zukünftig verändern werden und wie sich der Wert des britischen Pfunds entwickeln wird. Sollte die Währung einen größeren Wertverlust erleiden, könnten viele Briten ganz auf ihren Urlaub verzichten.

Vor allem Spanien befürchtet massive Umsatzeinbußen im diesjährigen Tourismusgeschäft. Deutsche und Briten zählen bislang zu den wichtigsten Pfeilern der gesamten Branche. Sollten britische Touristen zukünftig ausbleiben, werden es vor allem kleinere, traditionelle Reiseanbieter schwerhaben. Aus diesem Grunde beginnt die spanische Tourismusbranche bereits damit, sich nach neuen Märkten umzuschauen. Skandinavien, die USA und Kanada könnten neue Möglichkeiten eröffnen.

Trotz der angespannten Lage werden die Briten auch in diesem Jahr verreisen. Als Alternativen zu den europäischen Reisezielen haben sie vor allem die Türkei und Tunesien für sich entdeckt. Die Sicherheitsbedenken der vergangenen Jahre sind deutlich zurückgegangen. Beide Länder dürfen sich in diesem Jahr über steigende Buchungszahlen freuen.