Corenno Plinio: Dorf am Comer See verlangt Eintritt
Dienstag, 21. Januar 2020 | Kategorie: Allgemein, Städtereisen
Eintrittsgelder in Städte sind längst in touristischen Diskussionen angelangt. Nun setzt auch ein italienisches Dorf am Comer See auf Eintrittsgelder.
Einnahmen zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur
Wer ab Ende März 2020 im italienischen Corenno Plinio Urlaub macht, wird zur Kasse gebeten. Das Dorf am Comer See verlangt von seinen Besuchern künftig Eintritt. Dort hat man seine Gründe für diesen Zug, der allerdings nicht bei jedem auf Begeisterung stößt.
Mit bis zu 5 Euro Eintritt wird derzeit gerechnet. Ein endgültiger Betrag wurde allerdings noch nicht festgesetzt, wie die italienische Tageszeitung Corriere della Sera berichtet. Sie beruft sich dabei auf Stefano Cassinelli, den Bürgermeister von Corenno Plinio, der den Eintritt für das Dorf schon in sein Wahlprogramm aufgenommen hatte und nun umsetzt.
Gegen die Menschenmassen, für die Einwohner
In Italien sorgten schon mehrere Städte und Dörfer damit, sich gegen die Touristenmassen zur Wehr zu setzen, für Schlagzeilen. Vor allem für Venedig Städtereisen wird seit Jahren über ein Eintrittsgeld diskutiert und künftig werden vor allem Kreuzfahrtpassagiere zur Kasse gebeten. Auch Corenno Plinio erfreut sich bei Touristen größter Beliebtheit. Selbst Hollywood-Stars wie George Clooney verbringen hier gerne ihre freien Tage.
Das Vorhaben stößt jedoch nicht bei jedem Bewohner Corenno Plinios auf Gegenliebe. Cassinelli sieht dennoch eindeutig die Vorteile dieser Eintrittsgelder und argumentiert, dass man umso mehr für die Urlauber tun könne, je mehr Geld da sei. Denn die Eintrittsgelder würden wiederum in Attraktionen wie die Burg Forte di Montecchio fließen. Eine Führung durch diese wäre künftig im Eintrittspreis inbegriffen. Und vor allem schaffe dies Arbeitsplätze. Denn bislang würde die Burganlage von Freiwilligen in Stand gehalten und betrieben.
Auch die geschichtsträchtigen Arkaden und Stufen, weswegen Correno Plino auch das „Dorf der tausend Stufen“ genannt wird, sollen mit dem eingenommenen Geld modernisiert werden. Sollte die zusätzliche, touristische Abgabe zu viele Besucher abschrecken, soll sie wieder abgeschafft werden. Die Einführung am 29. März ist also als Testlauf zu verstehen.