Der Mont Blanc macht dicht: Overtourism auf Europas höchstem Berg
Freitag, 14. Juni 2019 | Kategorie: Ski & Schnee, Umwelt & Natur
In den vergangenen Wochen häuften sich die Horrormeldungen vom Mount Everest, dem höchsten Berg der Erde. Aber auch auf dem Mont-Blanc gibt es ein Problem.
Seit Wochen berichten die Zeitungen darüber, dass neben unzähligen Tonnen Müll auch mehrere Leichen verunglückter Bergsteiger vom Mount Everest nach unten geflogen wurden. Zudem forderte der Berg auch in diesem Jahr schon mehrere Todesopfer. Katastrophale Zustände, die auf den Übertourismus zurückzuführen sind, gibt es aber nicht nur im Himalaya.
Die Zeitung Le Figaro berichtet aktuell von ähnlichen Problemen am Mont Blanc. Problemen, die zur Folge haben, dass das Département Haute-Savoie nun den Zutritt zum Mont Blanc beschränkt. Bergsteiger, die in Frankreich die Gipfel erklimmen möchten, sollten sich deshalb bereits vor Reiseantritt umfassend informieren.
25.000 Bergsteiger auf dem Mont Blanc
Den Angaben zufolge soll es derzeit jährlich rund 25.000 Bergsteiger auf den höchsten Berg Europas locken. Eine Menge, die kaum mehr zu bewältigen ist. Denn die Unterkünfte am und auf dem Berg sind maßlos überbucht. Das führt zu wildem Campen – was nicht erlaubt ist.
Die neue Regelung der Region Haute-Savoie sieht deshalb vor, dass Bergsteiger in der Hauptsaison – vom 1. Juni bis zum 29. September – eine Buchung in der Refuge du Goûter, Refuge de Tête-Rousse oder der Nid d’Aigle vorweisen müssen. Andernfalls dürfen sie den Berg nicht betreten.
Wer den Mont Blanc auch ohne Buchung zu erklimmen versucht, dem drohen harte Strafen. Bis zu zwei Jahre Haft und 300.000 Euro Bußgeld sind drin. Ein abschreckendes Strafmaß, das verdeutlicht, dass die Verzweiflung der Behörden und Anwohner groß ist und dringend Handlungsbedarf besteht.