Die Aschewolke aus Island
Donnerstag, 26. Mai 2011 | Kategorie: Flug & Flüge
Der Asche-Trend geht weiter: Diesmal spuckt der Vulkan Grimsvötn in Island graue Aschewolken. Demnach kam es in Nordeuropa zu Behinderungen im Luftverkehr. Die Länder Island, Norwegen, Dänemark, Irland, Schottland und Großbritannien waren stark betroffen.
Der Vulkanausbruch in Island war auch erneut über dem deutschen Himmelsdach zu spüren und führte gestern zu zahlreichen Flugausfällen.
Auch die Hauptstadt Berlin war betroffen, hier waren gestern zahlreiche Störungen im Flugverkehr zu verzeichnen.
Auswirkungen des Vulkanausbruchs auf Deutschland
Fast ein Jahr ist es her, dass durch den Vulkanausbruch in Island der Europa-Luftverkehr ein Chaos erlitten hat. Jetzt folgte ein zweiter Ausbruch aus dem Vulkan Grimsvötn, welcher seit dem letzten Sonntag wieder aktiv ist.
Die riesige Wolke hat nicht nur den ganzen Flugbetrieb in Island lahm gelegt. Auch andere Länder waren davon betroffen, wie z. B. Deutschland. Die Lufthäfen Lübeck, Berlin, Hamburg und Bremen waren gestern bedingt vom Flugverbot stundenlang außer Betrieb, der Flugverkehr wurde mittlerweile jedoch wieder in Betrieb genommen.
In der Hauptstadt waren beide Airports – Tegel und Schönefeld – betroffen. Diese Ausfälle bedeuten massive Einbußen für die Airlines, denn an einem Tag starten und landen an beiden Flughäfen Berlins bis zu 700 Maschinen.
Durch die Schließungen im Norden blieben zeitweilig auch Flugzeuge in Frankfurt am Main, Stuttgart, Düsseldorf, Nürnberg, Hannover und München am Boden.
Der drittgrößte Flughafen Europas, der Frankfurter Flughafen, blieb vom großen Desaster weitgehend verschont. Nur die Linien zu den gesperrten Flughäfen Bremen und Hamburg wurden gestern bis 14 Uhr gestrichen.
Die Aschewolke aus Island hat am Dienstag mehrere Flugausfälle zu verantworten, vor allem in England. Im europäischen Luftraum kam es bis zu 500 durch die Vulkanasche verursachten Flugausfällen.
Im vergangenen Jahr hatte der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull in Island wochenlange Tausende Flugausfälle verbucht.
Anspruch bei Flugausfällen durch höhere Gewalt
Bei einem Ausfall eines Fluges durch eine Aschewolke muss die Airline den Preis für das Ticket zurückzahlen, kann aber nicht für weitere Entschädigungen haften, wie z. B. nach der europäischen Verordnung für Fluggastrechte.
Doch die Luftverkehrsanbieter sind dazu verpflichtet, die Betreuungsleistung zu gewährleisten. Danach sollen Getränke für wartende Passagiere bereitgestellt werden. Auch dürfen Fluggäste zwei Telefonate und E-Mails tätigen, damit sie ihre Angehörigen und Unternehmen benachrichtigten können.
Wer etwa eine Reise mit Hin- und Rückflug gebucht hat, wobei nur der Rückflug vom Ausfall betroffen ist, hat das Recht auf Kosten der Fluganbieter untergebracht zu werden, bis ein Alternativflug angeboten wird.
Pauschalreisende können nur auf die Kulanz ihrer Veranstalter hoffen, denn Kosten für ein Hotel wegen verspäteter An- und Abreisen werden nicht von Fluganbietern übernommen.
Experten vermuten keine großen Auswirkungen mehr
Der Deutsche Wetterdienst gab bekannt, dass die hohe und mäßige Aschekonzentration sich in den Nordosten Deutschlands verlagern werde. Anschließend werde sie sich zur Ostsee und nach Polen absetzten. Demnach sind keine weiteren verheerenden Konsequenzen für den Luftverkehr in Deutschland zu erwarten.
In ganz Europa dürfte der Flugverkehr heute auch wieder problemlos ablaufen, das hat die Europäische Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol gestern berichtet.
Im Vergleich zur Aschewolke letztes Jahr spuckt der Grimsvötn mehr Asche in die Luft, das sagte die Austo Control. Dennoch sind die Behinderungen im Flugverkehr nicht so hoch wie die Aschewolke aus dem Vulkan Eyjafjallajökull. Warum die Auswirkungen nicht so gewaltig wie im Jahr 2010 sind, hat mit den Aschepartikeln der beiden Vulkane zu tun.
Seit Mittwoch spuckt der Vulkan Grimsvötn keine Asche mehr in große Höhen.