Easyjet will CO2-neutral fliegen
Donnerstag, 28. November 2019 | Kategorie: Flug & Flüge
Unlängst gab die Billigairline Easyjet bekannt, durch eine Investition in diverse Umweltprojekte ihre CO2-Emissionen gänzlich zu kompensieren. Dennoch haben Umweltschützer etwas gegen die Maßnahme der Airline einzuwenden.
Easyjet gleicht alle CO2-Emissionen aus
Klimafreundliche Mobilität ist momentan in aller Munde. Immer mehr Fluggesellschaften investieren in klimafreundliche Projekte, um ihren CO2-Ausstoß auszugleichen. Doch Easyjet setzt nun noch einen oben drauf. Im Gegensatz zu anderen Airlines investiert die britische Fluggesellschaft in diese Kompensationsmaßnahmen aus eigener Tasche und lässt nicht ihre Passagiere darüber entscheiden, ob pro Flug ein Beitrag zur Klimaneutralität geleistet wird.
Umweltaktivisten reagieren jedoch skeptisch auf die Umweltmaßnahme von Easyjet. Die Kosten für die Kompensationsmaßnahmebn belaufen sich für die Airline derzeit nur auf 30 Cent pro Flug und Passagier. Das sei, laut Meinung der Experten, ein extrem niedriger Wert. Mit diesem Betrag könne man, laut des Sprechers eines führenden Kompensationsanbieters, keinen Beitrag für qualitativ hochwertige Projekte leisten. Dennoch sei die Umweltmaßnahme von Easyjet ein Schritt in die richtige Richtung.
Investieren möchte der Billigfluganbieter in Aufforstungsprojekte sowie in Maßnahmen, die die Abholzung von Wäldern in Afrika und Südamerika verhindern. Auch soll der Betrag von umgerechnet rund 29 Millionen Euro jährlich für Solarkraftwerke eingesetzt werden.
So viel CO2-Emissionen entstehen pro Flug
Wussten Sie eigentlich, wie viel CO2-Emissionen beim Fliegen entstehen? Wir haben für Sie ein paar Beispielflüge mit Abflughafen Frankfurt (FRA) recherchiert.
- Flüge nach Dubai: 1.562 kg
- Flüge nach New York: 1.995 kg
- Flüge nach London: 211 kg
- Flüge nach Mallorca: 403 kg
- Flüge nach Paris: 144 kg
Quelle: klimanko.de
Auch Lufthansa bietet Kompensationsmöglichkeiten
Im Gegensatz zur Airline Easyjet lässt die bewährte Fluggesellschaft Lufthansa ihre Kunden bei der Ticketbuchung mit entscheiden, für welche Umweltmaßnahme ihr Beitrag investiert werden soll. So können diese zwischen einer Aufforstungsmaßnahme oder dem Einsatz eines umweltfreundlicheren synthetischen Kraftstoffs wählen. Großer Nachteil dabei ist: Nur sehr wenige Lufthansa-Kunden sind bereit, einen Beitrag für die Umweltschutzinitiative zu leisten.
Langfristig gesehen streben Fluggesellschaften, wie etwa Easyjet, ein emissionsfreies Fliegen an. Laut Easyjet-Chef Johan Lundgren soll das erste emissionsfreie Flugzeug frühestens 2030 auf dem Markt kommen. Für die Entwicklung der vollelektrischen Flugzeuge steht Easyjet in einer Kooperation mit dem Unternehmen Airbus und dem US-Start-up „Wright Electric“.