Erste Fluggesellschaft wegen Coronavirus pleite
Freitag, 6. März 2020 | Kategorie: Flug & Flüge
Die Verbreitung des Coronavirus fordert ein erstes Opfer unter den Fluggesellschaften. Der britische Regionalflieger Flybe stellt mit sofortiger Wirkung seinen Flugbetrieb ein. Passagiere werden nicht mehr mit den Flugzeugen von Flybe befördert. Auch 2.400 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.
Buchungseinbruch aufgrund des Coronavirus
Noch vor wenigen Wochen hatte die britische Regierung angekündigt, sich an einem Rettungspaket für die bereits vor der Coronavirus-Krise angeschlagene Regionalfluggesellschaft Flybe beteiligen zu wollen. Doch offenbar waren die Problem bei Flybe größer und akuter als bekannt.
Offiziell wurde kein Grund für die Insolvenz der Fluggesellschaft genannt. Experten gehen jedoch davon aus, dass die wegen des Coronavirus zurückgehenden Buchungen das endgültige Aus für Flybe einläuteten.
Der britische Regionalflieger wurde 1979 unter dem Namen Jersey European Airways gegründet. 2002 folgte die Umbenennung in Flybe. Die Airline beförderte jährlich ca. acht Millionen Passagiere zwischen rund 80 Flughäfen in Großbritannien und Europa. In Deutschland wurden sieben Flughäfen von Flybe bedient, von denen aus Verbindungen nach Birmingham, Cardiff und Manchester bestanden. Vor allem kleinere Flughäfen in Cornwall, Schottland und Wales, in denen Flybe einen Großteil der Flugbewegungen ausmachte, sind von der Pleite der Airline stark betroffen.
Der Regionalflieger mit Sitz im südwestenglischen Exeter betrieb zuletzt 68 Flugzeuge und beschäftigte über 2.000 Mitarbeiter. Flybe wurde erst im vergangenen Jahr von einem Konsortium unter Beteiligung der Fluggesellschaft Virgin Atlantic übernommen.
Kunden, die einen Flug mit Flybe gebucht haben, sollten auf keinen Fall zum Flughafen fahren, so die Information auf der Website der Airline. Um alternative Flüge müssen sich die Flybe-Kunden selbst kümmern.