Gefährliche Selfies: Vulkan-Tourismus auf Hawaii
Freitag, 18. Mai 2018 | Kategorie: Umwelt & Natur
Es ist immer wieder faszinierend, wie häufig Leute den gesunden Menschenverstand ausschalten, wenn sich ihnen die Möglichkeit bietet, ein faszinierendes Foto oder Selfie zu schießen. Selbst wenn sie dafür ihr Leben riskieren. Das zeigt der aktuelle Vulkan-Tourismus auf Hawaii.
Wer bei seinem Last-Minute-Urlaub in die USA auch nach Hawaii möchte, der weiß, wie es dort derzeit aussieht: Der Vulkan Kilauea spuckt wieder Feuer und ist so aktiv wie schon lange nicht mehr. Mehrere Erdspalten haben sich bereits geöffnet, Lava tritt aus, fließt und bedroht Gebäude. Giftige Gase und eine gefährliche Aschewolke runden das bedrohliche Naturschauspiel ab. Menschen bangen daher um ihre Heimat und ihr Zuhause. Zahlreiche Touristen hingegen sehen den Vulkanausbruch als Gelegenheit, ein eindrucksvolles und seltenes Selfie zu knipsen, mit dem sie ihre Familie und Freunde beeindrucken können.
Gefährliches Foto vor dem Vulkan
Immer häufiger ist rund um den Vulkan zu beobachten, wie Touristen ihre Autos stehen lassen, um dem Naturereignis so nahe wie möglich zu kommen und die Kamera zu zücken. Was diese sensationseifrigen, um nicht sensationsgeilen sagen zu müssen, Touristen dabei völlig außer Acht lassen, ist es wie gefährlich die Situation tatsächlich ist. Auf Instagram kursieren zudem Bilder, auf denen Menschen seelenruhig vor der riesigen Aschewolke eine Partie Golf spielen. Dabei können gesundheitsgefährdende Gase können nicht nur bei Asthmatikern für Atemnot sorgen und die Atemwege schädigen. Außerdem sorgen die Aschepartikel in der Luft für eine zusätzliche Belastung und natürlich kann der Wind jederzeit drehen.
Die Behörden haben die Straßen zum Vulkan mittlerweile gesperrt, sodass niemand in die ausgewiesene Gefahrenzone gelangen kann. Dennoch ist es jederzeit möglich, dass weitere Risse im Boden in Gebieten entstehen, die die Behörden noch nicht abgesperrt haben. Somit locken für die Selfie-Touristen auch schon die nächsten Fotomöglichkeiten und somit Gelegenheiten, die Gesundheit und vielleicht sogar das Leben aufs Spiel zu setzen.