Island-Tourismus künftig mit Steuer belegt?

Freitag, 15. Juni 2018 | Kategorie: Allgemein, Politik

Tourismus gut und recht. Darauf bauen viele Länder schließlich auch. Doch immer mehr Flecken auf dieser Erde werden vom Massentourismus dominiert. Für gewöhnlich haben wir Orte wie Barcelona, Mallorca oder auch Griechenland und die Türkei im Kopf, wenn man an überlaufene Touristenstrände denkt.

Polarlichter

Polarlichter sind ein faszinierendes Naturspektakel und Highlight einer jeden Island-Reise.

Doch in den vergangenen Jahren verschlägt es die Touristen nicht mehr nur Last Minute nach Griechenland, Spanien, Italien und Co. Viele von ihnen haben den Urlaub auch abseits von Meeresrauschen und Sonnenschein bei den üblichen Verdächtigen zu schätzen gelernt. Island ist eines dieser Länder, in denen der Tourismus seit geraumer Zeit boomt. Mittlerweile spricht man daher schon davon, vom Tourismus überrannt zu werden. Damit dies nicht weiter der Fall ist, denkt man auch bei Reisen nach Island, wie in vielen weiteren Ländern, über Möglichkeiten nach, den Tourismus einzudämmen und gleichzeitig finanziell davon zu profitieren.

Neue Touristensteuer für Island

Noch Anfang 2018 verkündete die Tourismusbehörde, dass man in Island genügend Platz für die Touristen hätte. Kurz zuvor sah das noch anders aus. Kurz danach ebenfalls. Ab 2020 sollen Touristen in Island daher eine Steuer zahlen, so die Pläne. Damit unternimmt das kleine Land im Nordatlantik bereits den dritten Versuch, den Tourismus auch an dieser Stelle zu monetarisieren.

Dem Parlament wurde nun ein Plan vorgelegt, laut dem die geplante Touristensteuer mehr als 20 Millionen Euro pro Jahr einbringen könnte. Etwas mehr als neun Euro soll künftig jeder Besucher an den isländischen Staat abdrücken. Die Zahlen sprechen für sich. Im Jahr 2017 brachte es Island auf 2 Millionen Besucher, was mehr als 400.000 mehr ist als noch im Jahr 2016. Ob die Tourismussteuer kommt, entscheidet sich jedoch erst noch. Schon zweimal, in den Jahren 2014 und 2017, hat der isländische Finanzminister Bjarni Benediktsson versucht, eine solche Steuer einzuführen, scheiterte damit aber bislang jedes Mal.