Kreuzfahrt-Crash in Venedig: Hat die Beinahe-Katastrophe Konsequenzen?

Dienstag, 11. Juni 2019 | Kategorie: Kreuzfahrt

Die Bilder von Anfang Juni waren erschreckend. Das riesige Kreuzfahrtschiff MSC Opera rammte ein kleines Touristenboot. Mehrere Menschen wurden verletzt. Proteste finden statt.

Kreuzfahrt Venedig

Die große Katastrophe mag in Venedig ausgeblieben sein, als die MSC Opera in ein kleines Touristenboot im Hafen von Venedig krachte. Mehrere Menschen wurden verletzt, Todesopfer gab es zum Glück keine. Und auch sonst fällt der angerichtete Schaden kleiner aus, als die Beschreibung des Unfalls zunächst erahnen lässt.

Dennoch bringt dieser Crash in der Lagune von Venedig die Diskussionen um Kreuzfahrtschiffe in Venedig – in der fragilen, alten Stadt – erneut in Gang. Wenn diese überhaupt jemals abgeebbt waren.

Zahlreiche Einwohner Venedigs gingen deshalb auf die Straße und warnten, dass man nicht warten könne, bis Tote diese „Monster“ stoppen würden, wobei mit Monstern natürlich die Kreuzfahrtkolosse gemeint sind. Und tatsächlich scheint die Politik allmählich zu reagieren.

Verkehrsminister Danilo Toninelli möchte den Kanal von Giudecca künftig für Kreuzfahrtschiffe sperren. Der Unfall hätte bewiesen, dass große Schiffe den Kanal nicht mehr befahren sollten. Nach Jahren, in denen nichts getan wurde, sei man einer endgültigen Lösung zum Schutz der Lagune und des Tourismus nahe, schrieb er via Twitter.

Venedig in Gefahr: Kreuzfahrtschiffe bedrohen Existenz

Zahlreiche Experten warnen schon seit langem vor den gigantischen Kreuzfahrtschiffen. Die von ihnen verursachten Wellen und die Wasserverdrängung würden an den Fundamenten der Stadt rütteln.

Außerdem werden die durch die Kreuzfahrtschiffe in die Stadt gespülten Touristenmassen regelmäßig angeprangert. Insbesondere, dass Urlauber Dreck und Müll zurücklassen, aber kaum Geld ausgeben, das der Stadt und ihren Bewohnern zugutekommt, wird häufig kritisiert, weshalb zuletzt auch eine „Eintrittsgebühr“ für Kreuzfahrttouristen eingeführt wurde.