Lohnen sich Städtepässe wirklich? Eine Analyse zeigt: sehr selten!
Donnerstag, 18. Juli 2019 | Kategorie: Sehenswürdigkeiten
Städtepässe sind verlockende Angebote, die eine ganze Menge versprechen: Rabatte bei Sehenswürdigkeiten, kein langes Anstehen, manchmal sogar kostenfreie Eintritte oder Kleinigkeiten. Aber nutzen diese Pässe tatsächlich etwas?
Ob London, Paris oder Madrid, beinahe jede Weltstadt hat einen Städtepass. Eine neue Analyse zeigt auf, dass Städtepässe nur in sehr wenigen Fällen tatsächlich einen Vorteil bringen. Vom Sparen kann oftmals gar nicht erst die Rede sein. Das Deal-Portal Mydealz hat sich die Städtepässe in 33 europäischen Städten und 20 verschiedenen Ländern vorgenommen. Insgesamt 168 Pässe beleuchtete das Portal, die im Durchschnitt 62,43 Euro kosten.
Mydealz kommt darüber hinaus aber noch zu weiteren interessanten Durchschnittswerten: 55 Sehenswürdigkeiten könnten besucht werden, während 499,45 Euro gespart werden. Die Frage, die sich stellt: Können überhaupt so viele Sehenswürdigkeiten besucht werden, dass sich der Städtepass tatsächlich auch lohnt?
Die Preise der einzelnen Städtepässe rangieren von 6,78 Euro für den Belfast Visitor Pass bis hin zu 255 Euro für die Madrid iVenture Card. Während ersterer nur für einen Tag lang gültig ist, gilt letzterer sieben Tage lang und enthält deutlich mehr Zutritte. Dennoch ist der Preis durchaus saftig. Zum Glück kosten die meisten Pässe deutlich weniger. 82 Pässe lagen sogar unter 50 Euro, während 54 Pässe in der Kategorie 50-100 Euro angesiedelt waren und 24 Pässe zwischen 100 und 150 Euro kosten.
Städtepässe selten lohnenswert
Wie das Portal in seiner Analyse herausfand, profitieren die Herausgeber der Pässe in den meisten Fällen von einer interessanten Klausel im Vertrag. Dieser zufolge muss der Betreiber der Sehenswürdigkeiten nur dann am Umsatz beteiligt werden, wenn mit dem Pass die Sehenswürdigkeit auch tatsächlich besucht wurde.
Da die meisten Pässe mit so vielen Attraktionen locken, dass gar nicht alle besucht werden können, haben die Betreiber der Sehenswürdigkeiten häufig nichts von dem Pass und auch beim Besucher wird es eng. Die Pässe sind schließlich meist auf einen sehr engen Zeitraum begrenzt und wer schon mal einen Städtetrip hinter sich gebracht hat, weiß, dass man selten alles schafft, was man sich vornimmt. Entsprechend zahlt also der Inhaber des Passes für Attraktionen, die er selbst nicht besucht.
Wer mit einem Städtepass sparen möchte, der sollte sich deshalb im Vorfeld ausführlich darüber informieren, was er sehen möchte, was er in der Zeit schaffen kann und zusammenrechnen, ob der Pass zum Schnäppchen wird oder ob es zum Draufzahl-Geschäft wird.