Mallorca: All-Inclusive-Alkohol soll eingeschränkt werden

Mittwoch, 5. September 2018 | Kategorie: Events & Feiern, Politik


Mallorca wehrt sich schon länger gegen die Übermengen an Touristen und insbesondere gegen deren oft aufsässiges und die Umwelt und die Bewohner strapazierendes Verhalten. Als nächstes soll es dem Alkoholkonsum an den Kragen gehen.

Mallorca - Partyurlaub

Es ist kein Geheimnis, dass im Mallorca-Urlaub Alkohol oftmals in Strömen fließt. Allein zum Partymachen verschlägt es jährlich Tausende von Touristen auf die größte Baleareninsel. Das ist den Einwohnern schon lange ein Dorn im Auge. Sie selbst und die Umwelt leiden unter dem ausufernden Party-Tourismus.

Zuletzt gerieten daher unter anderem Anbieter von Ferienwohnungen ins Zielvisier der Behörden, um dem Overtourism Einhalt zu gebieten, indem Unterkünfte strenger kontrolliert werden. Mallorca soll weniger attraktiv für jene werden, die billigen Sauftourismus suchen.

Nach den günstigen Unterkünften geht es nun der anderen Komponente des Sauftourismus an den Kragen. Eine Gesetzesänderung soll den Alkoholkonsum in All-Inclusive-Hotels einschränken, um somit den mit betrunkenen Touristen verbundenen Unannehmlichkeiten und Problemen entgegenzuwirken. Die Regierung sieht daher vor, dass All-Inclusive-Hotels künftig abseits der Essenszeiten für alkoholische Getränke ihre Gäste zur Kasse bitten sollen. Kostenfrei bleiben sollen dagegen nur alkoholische Getränke, die zum Essen selbst serviert werden. Das bedeutet zugleich das Aus für die Selbstbedienung mit alkoholischen Getränken in eben jenen Hotels.

Hotelverband geht auf die Barrikaden

Doch die Regierung stößt mit ihren Plänen nicht unbedingt auf Gegenliebe. Insbesondere der Hotelverband der Baleareninsel (FEHM) kritisiert das Vorhaben und bezeichnet es laut der Mallorca Zeitung als Ungeheuerlichkeit.

Den meisten Hotels fehle es an Personal, um All-Inclusive-Getränke gegen Bezahlung zu servieren und die Selbstbedienung abzuschaffen. Der Verband geht sogar so weit, zu sagen, dass die Regierung mit dieser Gesetzesänderung gar das gesamte All-Inclusive-Konzept gefährde. Man wolle auf diese Weise über einen Umweg diese Art des Angebots abschaffen, erklärte María José Aguiló, Geschäftsführerin des Verbandes.