Mehr Urlaub für Radfahrer: Politik und Krankenkassen sind sich uneins
Der Vorschlag eines Grünen-Politikers spaltet derzeit Politik und Gesundheitssystem. Wer mit dem Rad zur Arbeit fährt, soll künftig einen Tag mehr Urlaub erhalten, so die Idee, die nicht überall auf Gegenliebe stößt.
Mehr Urlaub für Radler
Können sich all jene, die unter der Woche in die Pedale treten, künftig einen Tag länger am Traumstrand in der Karibik oder beim Städtetrip in Prag erholen? Zumindest dann, wenn der Vorschlag des Grünen-Politikers Stefan Gelbhaar durchgewunken wird. Bei seinem Vorschlag stützt er sich auf eine aktuelle Studie.
Im Rahmen einer niederländischen Studie wurde festgestellt, dass Menschen, die täglich mit dem Rad zur Arbeit kommen, im Durchschnitt einen Tag pro Jahr weniger krank sind. Entsprechend sollen sie belohnt werden – mit einem zusätzlichen Tag Urlaub.
Die Barmer kritisiert den Vorschlag
In einem Interview argumentiert Gelbhaar, dass Radfahrer zudem mehr arbeiten, da die Spannbreite der Tage, die Radler weniger krank sind, zwischen anderthalb und fünf Tagen liege – so die Studie.
Die Barmer Krankenkasse kritisiert den Vorschlag sehr und hält dagegen, dass sich kein Mensch eine Gesundheitspolizei wünsche. Wie solle mit Menschen umgegangen werden, die nicht Fahrrad fahren, dafür aber auf eine ausgewogene Ernährung achten, will die Kasse wissen. Doch der Bundestagsabgeordnete der Grünen argumentiert: Mehr Radler – weniger Stau. Aus verkehrspolitischen Gründen sollten Radfahrer daher einen entsprechenden Ausgleich erfahren, um so Mehrwerteffekte für andere zu generieren.
Ob Gelbhaar mit diesem Vorschlag weiter kommt, bleibt vorerst offen.