Neue Insel vor Venedig gesichtet

Samstag, 21. Dezember 2024 | Kategorie: Allgemein, Sehenswürdigkeiten, Strand, Umwelt & Natur

Vor der Lagunenstadt Venedig wurde eine neue Insel entdeckt. Was es damit auf sich hat und ob auch bald Touristen das geheimnisvolle Eiland erkunden können, erfahren Sie hier.

Venedig wird seit 2020 durch ein Hochwassersystem geschützt.

Hochwassersystem für neuen Landstreifen verantwortlich

Es erscheint fast schon paradox: Während Venedig von Überschwemmungen und Hochwasser bedroht ist, hat sich vor der italienischen Lagunenstadt eine neue Insel entwickelt. Diese befindet sich zwischen der Hafeneinfahrt des Lido und der Insel Sant’Eramso. Das, was anfänglich seltsam erschien, lässt sich jedoch ganz einfach erklären: Der 260 Meter lange Landstreifen ist durch das Hochwasserschutzsystem MOSE entstanden, das Venedig vor Überschwemmungen schützen soll. Das Sturmflutsperrwerk wurde 2020 installiert und schützt die Lagunenstadt vor Wellen mit einer Höhe von bis zu 110 Zentimetern.

Dank dieses Hochwasserschutzsystems hat sich die ursprüngliche Sandbank zu einer stabilen Insel entwickelt. Der Grund: Wellen konnten Schichten der Sandbank nicht mehr abtragen. So wuchs die Sandbank zu einer 10 Meter breiten Insel heran, auf der sich bereits erste Vegetation und Pflanzen entwickelt haben.

Venezianer nutzten Sandbank als Zufluchtsort

Ist es also bald möglich, bei einer Venedig Städtereise die neue Insel namens Bacàn auch touristisch zu erkunden? Zumindest ist bekannt, dass die Einheimischen von Venedig die einstige Sandbank als geheimen Zufluchtsort nutzten, um den Touristenmassen der Lagunenstadt zu entkommen. Da die damals noch fragile Sandbank, die meist zu den Sommermonaten aus der Wasseroberfläche hervorkam, nur mit dem Boot erreichbar war, galt sie für die Venezianer als ein geheimes Eldorado.

Entgegen der Überzeugung des Ingenieurs Giovanni Cecconi, dass das Hochwasserschutzsystem einen positiven Effekt auf die Strömungsverhältnisse der Lagune habe, stehen einige italienische Wissenschaftler dem Flugschutzsystem MOSE eher skeptisch gegenüber. Während Cecconi der Meinung ist, dass MOSE das Wachstum von Salzwiesen fördere, konnten dies andere Experten nicht belegen.