Reisen in Zeiten von Corona: Regulierungen, Versicherungen und Weiteres

Montag, 4. Januar 2021 | Kategorie: Allgemein

Die Corona-Pandemie macht Urlaubern derzeit einen mächtigen Strich durch die Rechnung. Für viele Länder in der EU und auf der ganzen Welt hat die Bundesregierung Reisewarnungen ausgesprochen. Meist sind sie vom Robert-Koch-Institut zusätzlich zu Risikogebieten erklärt worden. Das macht es Reisenden wirklich schwierig, sicher unterwegs zu sein. Zudem herrscht vielerorts Unsicherheit über die geltenden Regeln, Einschränkungen, notwendigen Versicherungen, Rechte und weitere Punkte. Wo darf ich hinreisen? Was sollte ich beim Reisen beachten? Bin ich geschützt, wenn ich verreise? Wir versuchen etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Globus

Da soll mal einer durchblicken. Überall auf der Welt gelten verschiedene Corona-Bestimmungen.

Vor der Reise

Grundsätzlich gilt: eine Reisewarnung ist kein Verbot. So viel steht fest. Allerdings sollten sich Urlauber bevor sie ihre Reise antreten oder sogar bevor sie sie planen, fragen, ob sie überhaupt wirklich notwendig ist. Aktuell sollten alle unnötigen Reisen grundsätzlich vermieden werden, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Es ist ein Stück eigene Verantwortung, das jeder für sich selbst ergreifen muss. In manchen Fällen lässt sich eine Reise jedoch nicht vermeiden, wie beispielsweise für einen Familienbesuch oder wenn sie geschäftlicher Natur ist.

Vor der Reise spielt die Gesundheit eine große Rolle. Wer sich krank fühlt und Grippesymptome aufweist, sollte sich vorher unbedingt vom Hausarzt durchchecken lassen und rechtzeitig über einen Corona-Test nachdenken, um das Virus ausschließen zu können und nicht aufgrund der Symptome irgendwo unterwegs „steckenzubleiben“.

Beschränkungen in Deutschland

Selbst wer innerhalb des eigenen Landes verreisen möchte, sollte sich das gut überlegen. Das Problem dabei ist nämlich nicht nur, dass das Reisen möglicherweise zu unerwünschten Ansteckungen führen kann, sondern, dass Urlauber fast überall ohne Unterkunft auskommen müssen. Seit Anfang November 2020 dürfen Hotels und hotelähnliche Betriebe keine Übernachtungen für Touristen mehr anbieten.

Diese Beschränkungen sollten zunächst bis zum 20. Dezember gelten. Allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Regelungen bis zum 31. Januar 2021 ausgeweitet werden.

Einige Bundesländer hatten sich jedoch zumindest für Weihnachten und Silvester von diesen Beschränkungen entbunden. So waren beispielsweise Übernachtungen in Schleswig‑Holstein und Mecklenburg-Vorpommern möglich. Für Familienbesuche an den Weihnachtsfeiertagen wurden sogar weitere Lockerungen vorgenommen.

Aktuelle Beschränkungen fürs Ausland

Wie bereits erwähnt, hat das Auswärtige Amt für eine Großzahl an Ländern sogenannte Reisewarnungen ausgesprochen. Meist handelt es sich dabei um Gebiete, in denen die Zahl der Infektionen mit dem Virus besonders hoch ist oder sie aktuell dramatisch schnell ansteigt.

Analog dazu erklärt das Robert Koch Institut manche Länder aus ähnlichen Gründen zu Risikogebieten. Reisende, die aus einem solchen Gebiet zurückkehren, müssen für gewöhnlich einige Dinge beachten, die wir später im Text noch aufgreifen.

Um immer auf dem Laufenden zu bleiben, sollte die Homepage des Auswärtigen Amts immer im Blick behalten werden. Hier finden sich aktuelle Informationen über das Pandemie-Geschehen im Zielland und weitere nützliche Hinweise.

Reisestorno und Reiserücktrittversicherung

Aktuell schließen viele Urlauber zur Sicherheit Reiserücktrittsversicherungen ab. Was viele nicht wissen, ist, dass sie meist nur dann bezahlen, wenn die Reisenden im Vorfeld oder währenddessen erkranken. Dennoch ist eine Reiserücktrittversicherung gerade jetzt dennoch keine schlechte Idee, denn es kann immer mal passieren, dass eine Krankheit oder ein Unfall den Urlaub abbrechen oder gar nicht erst zustande kommen lassen kann.

Doch selbst wenn die Reiserücktrittversicherung nicht vor Reisewarnungen und Risikogebieten schützt, ist die Lage für Urlauber nicht hoffnungslos. Viele Veranstalter zeigen sich hier äußerst kulant. Zudem lassen sich zumindest Pauschalreisen kostenfrei beim Veranstalter stornieren, wenn das Ziel zum Risikogebiet erklärt wurde und/oder eine Reisewarnung besteht.

Über Beschränkungen am Zielort informieren

Es gelten jedoch nicht nur Einschränkungen und Regelungen, wenn Deutsche ins Ausland reisen. Auch vor Ort müssen sich die Touristen an die dortigen festgesetzten Beschränkungen handeln. Die können unter Umständen etwas strenger oder lockerer ausfallen. Es kommt ganz darauf an, in welches Zielland es geht.

Die passenden Informationen lassen sich ebenfalls auf den Seiten des Auswärtigen Amts finden. Alternativ können sich Reisende in den Medien der Zieldestination oder der Homepage der jeweiligen Regierung informieren. Möglicherweise muss bei der Einreise ein negatives Ergebnis eines Corona-Tests vorgezeigt werden oder es stehen erst einmal ein paar Tage Quarantäne an. Das gilt es alles im Vorfeld abzuklären.

Was passiert, wenn ich aus einem Risikogebiet zurückkehre?

Wer aus einem Risikogebiet nach Deutschland zurückkehrt, muss sich an ein gewisses Prozedere halten. Zunächst muss eine digitale Einreiseanmeldung ausgefüllt werden. Die geht anschließend an das zuständige Gesundheitsamt. Es folgt eine zehntägige Quarantänephase, die jedoch verkürzt werden kann. Nach fünf Tagen kann ein freiwilliger Test gemacht werden. Die Isolation kann dann mit einem negativen Ergebnis beendet werden.

Auswirkungen auf den Job

Wer durch seine Quarantäne ausfällt und nicht arbeiten kann, muss damit rechnen, dass die Lohnfortzahlung ausbleibt. Das ist dann der Fall, wenn sie selbst verschuldet ist. Sprich wer mutwillig in ein Risikogebiet reist, muss mit Konsequenzen bei seiner Lohnzahlung rechnen. Ausgenommen werden jedoch Reisende, die zwar aus einem Risikogebiet nach Deutschland einreisen, das jedoch vor der Abreise noch nicht zu einem solchen Gebiet erklärt wurde.

Für Urlauber gibt es also eine ganze Menge zu beachten, wenn sie während der Corona-Pandemie unterwegs sind. Eine wirkliche Besserung der Situation ist noch nicht abzusehen und das Virus wird uns bestimmt noch eine Weile begleiten. Bleibt nur zu hoffen, dass die Urlaubssituation sich im kommenden Jahr wieder entspannt und wir es uns in fernen Ländern gutgehen lassen können.