Roadtrips: Das sind die Punkte, die du unbedingt beachten solltest

Montag, 28. Juni 2021 | Kategorie: Allgemein

Der Roadtrip ist eine Urlaubsform wie keine zweite. Ein Urlaub, bei dem der Weg das Ziel ist, bei dem die ganze Strecke die Urlaubsregion ist und es durch die Autofenster ein ständiges 360-Grad-Sightseeing gibt. Allerdings ist klar, dass du einen solchen Urlaub nicht nach üblichen Schemata angehen möchtest – und Hollywood ist mit seinen Roadmovies auch keine allzu gute Praxisanleitung. Doch keine Panik, wir haben da etwas vorbereitet: In den folgenden Zeilen findest du jedes wichtige Detail, das du für einen denkwürdigen Roadtrip kennen musst, sozusagen die „Rules of the Road“.

Roadtrip

1. Spare niemals am Platz

Die Frage nach der Unterkunft erübrigt sich, wenn du dich dafür entscheidest, das Auto zu deiner zeitweisen Heimat auf vier Rädern zu machen. Doch Campingmobil ist nicht gleich Campingmobil, wie du bei einem Blick auf die verfügbaren Optionen schnell merken wirst. Stattdessen kannst du vom umgebauten Kastenwagen über das Dachzelt oder den klassischen Wohnwagen bis zum Luxusliner aus zahlreichen campingtauglichen Fahrzeugen wählen und jedes für sich bringt individuelle Vor- sowie Nachteile mit sich. Alternativ kannst du dich mit einem 08/15-Auto fortbewegen und spontan nach Unterkünften wie Campingplätzen oder Hostels suchen – ganz nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“. Eine Grundregel gilt aber unabhängig davon, wofür du dich entscheidest: Am Platz darf es in dem Fahrzeug nicht mangeln. Schließlich ist das Tolle am Roadtrip, dass du keine Gepäckbegrenzungen beachten musst und somit von der Winterjacke bis zum Bikini und vom Surfbrett bis zu den Skiern alles mitnehmen kannst, wonach dir der Sinn steht. Wer weiß, wofür du es gebrauchen kannst…

2. Wähle ein technisch einwandfreies Vehikel

Neben ausreichend Stauraum gibt es noch ein zweites wichtiges Auswahlkriterium für deinen fahrbaren Untersatz: Er muss funktionieren, und zwar nicht nur irgendwie, sondern zuverlässig. Ansonsten drohst du irgendwo im Nirgendwo liegenzubleiben und das ist nicht nur nervig, sondern je nach Region sogar gefährlich. Von Kriminalität bis hin zu bitterer Kälte lauern auf den Straßen schließlich allerhand Risiken. Nein, das soll dir keine Angst machen, aber es soll dir verdeutlichen, dass du nicht an der falschen Stelle sparen solltest. Sofern du also nicht selbst über Know-how verfügst, um ein liegengebliebenes Fahrzeug selbst flottzumachen, wählst du lieber eine modernere oder zumindest generalüberholte Variante. Fehlt dir dafür das Budget, kannst du ein geeignetes Fahrzeug auch mieten. Das bringt individuelle Vorteile, aber auch Nachteile mit sich. Die Entscheidung, ob du ein Fahrzeug mieten oder kaufen sollst, hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Hauptsache, es fährt!

3. Inkludiere alle deine Mitreisenden

Geteilte Freude ist doppelte Freude, sagt man. Mit Freunden macht der Roadtrip daher noch mehr Spaß, ganz in „Hollywood-Manier“. Das bringt zudem den Vorteil mit sich, dass du nicht die gesamte Strecke selbst hinter dem Steuer sitzen musst. Stattdessen können alle Mitreisenden mit Führerschein sich abwechseln. Wichtig ist dann, dass sie den Führerschein dabei haben, denn wer ohne Führerschein erwischt wird, dem drohen unterschiedliche Strafen – je nach individueller Situation. Auf solchen Ärger kannst du sicherlich verzichten. Zudem muss darauf geachtet werden, auch alle potenziellen Fahrer bei der Fahrzeugversicherung sowie -vermietung zu registrieren. So könnt ihr sorgenfrei losfahren und seid bei eventuellen Schäden gut abgesichert. Und zuletzt der Appell, aufeinander zu achten: Wenn jemand nicht mehr fahrtauglich ist, beispielsweise aufgrund von Müdigkeit oder Alkohol, haltet einander vom Fahren ab. Notfalls empfiehlt sich ein kurzer Zwischenstopp zum Ausschlafen oder Ausnüchtern, bevor der Roadtrip weitergeht.

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4. Meide unbedingt die Autobahn

„Der Weg ist das Ziel“ – dieses Motto wurde bereits erwähnt und es macht jeden Roadtrip umso spannender. Es geht also nicht darum, schnellstmöglich von A nach B zu kommen, sondern die maximale Freiheit dieser Reiseart zu genießen. Geh also mit Neugierde an dieses Abenteuer heran und lass dich auf den Weg ein. Anstelle der Autobahn macht es umso mehr Spaß, die Landstraßen zu wählen oder durch all die kleinen Orte zu fahren, die deinen Weg säumen. Denn dort wirst du auf Einheimische treffen, dort wirst du exotische Tiere entdecken, dort wirst du ungeplante Abzweigungen nehmen, die dich zu atemberaubenden Landschaften führen, und dort wirst du vielleicht für die eine oder andere Nacht ein Biwak aufschlagen. Das Abenteuer wartet auf deinem Roadtrip also abseits der Autobahn. Das gilt obwohl, oder gerade weil, du dort langsamer vorankommst.

5. Plane bloß nicht die ganze Reisestrecke

Der Roadtrip ist die perfekte Gelegenheit für den Trend namens „Slow Travel“, sprich das Reisen soll Qualität haben, anstatt Quantität. Es geht nicht darum, möglichst viele Ziele auf dem Roadtrip abzuklappern, sondern diese tatsächlich kennenzulernen. Dabei muss Raum für Spontanität gegeben sein, wenn du beispielsweise interessante Leute triffst oder an einem besonderen Ort länger als geplant verweilen möchtest. Plane also nicht den gesamten Roadtrip im Detail durch, sondern – wenn überhaupt – nur die Rahmendaten. Der Zufall wird darüber entscheiden, wie du diesen Rahmen wirklich füllst und dadurch kann der Roadtrip zum Abenteuer deines Lebens werden. Wichtig sind demnach vor allem die Frage nach dem Fahrzeug, nach der Reisezeit und der groben Destination. Zur Hochsaison musst du zudem unter Umständen schon Flüge und zumindest die ersten Übernachtungen buchen. Doch den Rest kannst und solltest du getrost dem Zufall überlassen.

6. Lass immer genügend Luft

Puffer ist ein wichtiges Stichwort, wenn es um deinen Roadtrip geht. Das gilt für die Zeit, das gilt für das Gepäck, das gilt für das Geld und das gilt für viele weitere Bereiche. Denn sicher ist nur, dass auf deinem Roadtrip nichts sicher ist – zumindest, wenn du die vorangegangenen Tipps befolgst. Dann kann es sein, dass du an einem Ort länger bleibst als geplant, dass du mehr Geld ausgibst als geplant oder dass du mehr shoppen gehst als geplant. Eine zu strikte Planung kann in solchen Fällen zum Hindernis werden. Eine wichtige Lektion vor und während dieser Reise ist deshalb, immer mit Puffer zu planen. Du wirst oft froh darüber sein und kannst einige Probleme, zum Beispiel akute Geldnot, präventiv verhindern. Durch ausreichend Luft bei der Planung sorgst du also dafür, dass du während des Roadtrips tatsächlich maximale Freiheit genießen kannst.

7. Vergiss nie, das Auto jeden Morgen zu checken

Auch, wenn du ein neueres Auto gekauft oder gemietet hast, können Pannen niemals mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Schließlich legst du bei einem Roadtrip in vergleichsweise kurzer Zeit eine weite Strecke zurück. Da kann die Technik früher oder später versagen. Um das zu verhindern, ist es wichtig, vor jedem Losfahren einen kurzen „Checkup“ zu machen, um bei einem Blick unter die Haube, auf die Reifen & Co die Fahrtüchtigkeit sicherzustellen. Zudem sollte das Auto in regelmäßigen Abständen genauer unter die Lupe genommen werden, am besten in einer Werkstatt, falls du sehr lange auf Reisen bist. Informationen zu den empfohlenen Wartungsintervallen, Ölwechseln & Co. für das jeweilige Modell findest du beispielsweise im Scheckheft oder auch im Internet. Sollte demnächst eine Inspektion anstehen, empfiehlt es sich, diese noch vor deiner Abreise durchführen zu lassen. Selbiges gilt für die HU und AU, denn so musst du dich während der Reise um nichts kümmern.

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8. Habe den Kontakt zu einem Pannendienst

All deinen Vorkehrungen zum Trotz, kann es zu einer Panne oder einem Unfall kommen. Viele Menschen sind dann erst einmal überfordert, wie sie in dieser Situation richtig reagieren. Vorausgesetzt, dass es sich um eine harmlose Panne handelt, hast du am besten direkt die Nummer des Pannendienstes im Handy eingespeichert. Auch der Abschluss einer entsprechenden Mitgliedschaft kann sich im Vorfeld lohnen. Sollte es sich um einen Unfall handeln, kann schnelles und richtiges Reagieren vielleicht sogar Leben retten. Auch darauf musst du vorbereitet sein. Es ist deshalb sinnvoll, noch einmal dein Wissen aus der Fahrschule aufzufrischen und gegebenenfalls vor dem Roadtrip einen erneuten Erste-Hilfe-Kurs zu belegen. Sicher ist sicher…

9. Kein Streit über Musik

Je mehr Mitreisende, desto mehr Streitpotenzial. So lautet eine einfache Grundregel auf allen Reisen. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht schön(er) sein kann, zusammen zu reisen. Nur musst du dann eben zu Kompromissen bereit sein. Das gilt zum Beispiel, aber nicht nur, für die Musik. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und daher ist es sinnvoll, bereits vor der Abfahrt eine Vereinbarung zu treffen, wer wann über die Musik entscheiden darf. Eine beliebte Grundregel ist zum Beispiel, dass der jeweilige Fahrer die Entscheidungsgewalt hat. Aber ihr könnt auch gewisse Tageszeiten pro Person festlegen oder jeder hört einfach per Kopfhörer seine eigene Lieblingsmusik. Schlussendlich könnt ihr diese Frage individuell handhaben. Wichtig ist nur, dass ihr euch einig seid und euch diese Reise nicht von unnötigen Konflikten verderben lasst.

10. Lass das Handy abgeschaltet und zieh die Uhr aus

Weniger planen und mehr Spontanität – das bedeutet auch, hin und wieder abzuschalten, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Viele Menschen haben nämlich sogar im Urlaub damit Probleme, gedanklich abzuschalten, sei es von der Arbeit oder von ihren Alltagsproblemen. Mach daher hin und wieder das Handy aus. Stichwort: Digital Detox. Ganz zuhause lassen solltest du es jedoch nicht, denn es muss bei Notfällen stets griffbereit sein. Eine Uhr brauchst du auf dem Roadtrip hingegen nicht, denn diese Gelegenheit solltest du nutzen, um in den Tag hineinzuleben, wie man so schön sagt, ohne dich von Terminen & Co. stressen zu lassen. Alle elektronischen Geräte, die du nicht unbedingt brauchst, bleiben daher am besten zuhause oder ganz unten im Kofferraum verstaut. Du wirst sehen, wie du dieses Abenteuer dann viel intensiver genießen kannst.

11. Verausgabe deine Finanzen nicht an den Tankstellen

Der Kraftstoff wird auf deinem Roadtrip einer deiner größten Kostenpunkte sein. Das ist unvermeidlich, bedeutet aber nicht, dass du nicht trotzdem Sparpotenzial hast. Lade dir eine App herunter, in der du die Preise der Tankstellen im Umkreis vergleichen kannst. Auch solltest du nur volltanken, wenn die Kosten gerade niedrig sind oder die nächste Tankstelle erst in sehr weiter Entfernung kommt. Diesbezüglich ist ein bisschen Planung vorab also wichtig. Auch eine sparsame Fahrweise und ein Auto mit geringem Verbrauch sind eine große Hilfe, wenn es um einen möglichst günstigen Roadtrip geht. Versuch also, dein Geld nicht an der Tankstelle zu verschwenden. Das gilt auch für Getränke und Lebensmittel, die du in jedem Supermarkt billiger kaufen kannst. Sei dir also nicht für einen (weiteren) Zwischenstopp zu schade, wenn er deinen Geldbeutel schont.

Tanken

12. Stoppe dort, wo immer dir der Sinn danach steht

Apropos: Zwischenstopps sind das, was einen Roadtrip spannend machen. Du kannst sie an besonders schönen Orten in der Natur einlegen, in einem Dorf mit pittoreskem Restaurant, bei einem coolen Shoppingzentrum oder an einem praktisch gelegenen Campingplatz – die Möglichkeiten sind beinahe endlos. Wann immer du also das Gefühl hast, eine Pause zu brauchen oder an einem Ort etwas Besonderes entdecken zu können, nutze die Freiheit des Roadtrips für einen Zwischenstopp nach Lust und Laune.

13. Kleide dich für den Trip – nicht das Ziel

Kleidung mag nach einem unwichtigen Thema klingen, aber du wirst auf deinem Roadtrip froh sein, wenn sie komfortabel ist; garantiert! Egal, ob du gerade zum Strand fährst, in die Berge, zu Freunden oder zu einem ganz anderen Ziel, solltest du dich daher erst vor Ort umziehen. Zudem weißt du niemals mit Sicherheit, wo du den nächsten Zwischenstopp einlegst oder vielleicht kennst du nicht einmal dein (Tages-) Ziel, sondern fährst immer der Nase nach. Kleide dich deshalb für die Fahrt, sodass du dich wohlfühlst, und entscheide erst bei jedem Halt, ob du dich umziehst und wie. So fühlt sich der Trip noch entspannter an und du bleibst spontaner, wenn es um die bereits erwähnten Zwischenstopps geht.

14. Führe ein Fahrtentagebuch

Vermutlich wirst du dich für immer an dieses Abenteuer erinnern und eines Tages noch deinen Enkelkindern davon erzählen. Doch das Gehirn vergisst mit der Zeit und das wäre doch schade. Ein Fahrtentagebuch kann dir deshalb helfen, die Erinnerungen an den Roadtrip lebendig zu halten. Es wird dir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wenn es dir in die Hände fällt und dich an diese Lebenserfahrung erinnert. Du musst das Tagebuch nicht während dem Roadtrip führen, kannst du aber – frei nach Belieben. Spätestens nach deiner Heimreise ist die Zeit dann gut investiert, um ein einzigartiges Souvenir zu kreieren. Je nach individuellem Geschmack, kannst du es zudem von Hand oder digital gestalten. Fotos sind dabei in jedem Fall eine tolle Ergänzung zu den Texten, ebenso wie Eintrittskarten oder andere Erinnerungsstücke, die du einkleben kannst.

15. Beachte einige Gesetze zum Thema Wildcampen

Für viele Menschen ist das Wildcamping der Inbegriff von Freiheit. Vor allem, wenn du ein campingtaugliches Fahrzeug hast, zum Beispiel einen Camper oder einen Geländewagen mit Dachzelt, würde es sich in der Theorie anbieten. Aber auch das Übernachten unter freiem Himmel mit oder ohne Zelt ist eine Option. Nicht nur, dass es sich um eine günstige Schlafmöglichkeit handelt, du kannst auch die Einsamkeit der Natur vollends genießen und maximal spontan sein. In der Praxis ist das leider nicht so einfach, wie es klingt, denn das Wildcamping ist nicht nur in Europa vielerorts verboten – oder nur unter gewissen Voraussetzungen erlaubt. Wenn du die Gesetze brichst, riskierst du je nach Land empfindliche Strafen. Besser ist es deshalb, die Gesetze zu kennen und zu beachten. Möchtest du unbedingt wildcampen, bieten sich die baltischen Staaten oder Skandinavien als Reiseziele an. Der Vorteil: Du kannst sie von Deutschland aus mit dem Auto erreichen und kannst deinen Roadtrip damit sozusagen von der Haustüre starten.

Campen im Gebirge

16. Versuche dich am CB-Funk

Zugegeben: Technische Spielereien sind nicht jedermanns Ding. Wer sich aber dafür begeistern kann, sollte den Roadtrip nutzen, um den CB-Funk auszuprobieren. Schließlich weißt du nie, mit welchen Leuten du darüber ins Gespräch kommst oder welche spannende Informationen du erhältst. Lass also gerne mal wieder deinem (technischen) Spieltrieb freien Lauf und verbinde dich mit Gleichgesinnten. Vielleicht ergeben sich daraus ja Freundschaften für den Roadtrip – oder für das ganze Leben…

17. Lasse nicht zu, dass dir irgendwer oder irgendetwas Druck macht

CB-Funk ist kindisch und ein Roadtrip ist unvernünftig? Wenn du dir solche oder ähnliche Kritik aus deinem sozialen Umfeld anhören musst, ignorier sie einfach. Du entscheidest schließlich, ob du einen Roadtrip machen und wie du ihn gestalten möchtest. Du entscheidest auch über den Zeitraum, das Ziel und sämtliche Details vom Fahrzeug bis hin zum mitgeführten Gepäck. Lass dich von nichts und niemandem unter Druck setzen, immerhin soll ein Roadtrip (persönliche) Freiheit bedeuten.

Fazit

Es ist eine Sache, per Auto in den Urlaub zu fahren. Eine ganz andere ist es jedoch, mit sich allein oder seinen besten Freunden das Fahren selbst zum Urlaub zu machen. Das Gefühl lässt sich nicht beschreiben – und definitiv kommt nichts anderes so sehr an das freie Lebensgefühl echter Biker heran. Gemacht haben solltest du einen solchen Trip daher mindestens einmal in deinem Leben. Vertrau uns, es hat schon einen Grund, warum Hollywood daraus ein eigenes Filmgenre erschaffen hat!