Thomas Cook sagt alle Reisen bis Jahresende ab
Freitag, 11. Oktober 2019 | Kategorie: Allgemein, Flug & Flüge
Die Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook geht in die nächste Runde. Nun wurden alle Reisen bis einschließlich 31. Dezember 2019 abgesagt.
Reisen abgesagt – TUI mit Alternativangebot
Der Schock ist noch kaum verdaut, die Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook hat aber gerade erst so richtig begonnen. Nachdem das Traditionsunternehmen Ende September Insolvenz angemeldet hatte, wurde schnell klar, dass auch deutsche Unternehmen davon betroffen sind. Zwar fliegt Condor dank Überbrückungskredit und Schutzschirmverfahren vorerst weiter, der deutsche Ableger von Thomas Cook, Neckermann Reisen, Öger Tours, Air Marin und Bucher Reisen sehen allerdings einer finsteren Zukunft entgegen. Vorerst jedenfalls hat das Bangen kein Ende, wenngleich sich Hoffnung abzeichnet.
Mit dem 9. Oktober wurden vom ebenfalls insolventen deutschen Reiseveranstalter Thomas Cook alle Reisen bis einschließlich 31. Dezember 2019 gestrichen. Betroffen sind Reisen auch dann, wenn diese bereits teilweise oder gänzlich bezahlt wurden, so das Unternehmen. Bis zuletzt waren nur Reisen bis Ende Oktober abgesagt worden. Die Verschiebung des Datums macht deutlich, in welcher brenzligen Situation das Unternehmen steckt.
Unterdessen will der Reiseveranstalter TUI die missliche Lage bei Thomas Cook ausnutzen, um Kunden abzuwerben. Im Rahmen der „Aktion Sorgenfreie Buchungen“ können bis 20. Oktober Reisen ohne Anzahlung gebucht werden. Das Angebot richtet sich speziell an diejenigen, deren Urlaub im Rahme der Cook-Insolvenz abgesagt wurde. Um eine doppelte Buchung zu verhindern – für den Fall, dass die Reise doch über Thomas Cook stattfindet – kann die TUI-Buchung innerhalb einer Woche kostenfrei storniert werden.
Ersatzansprüche bei Insolvenz geltend machen
Wie Stefanie Berk, Vorsitzende der Geschäftsführung, mitteilte, bedauere man sehr, dass man diese Reisen absagen müsse, könne aber deren Durchführung nicht gewährleisten. Das Unternehmen arbeite mit Hochdruck daran, ab dem 1. Dezember 2019 wieder operativ tätig zu sein. Der Plan ist es, ab dem Jahresbeginn 2020 wieder Reisen anbieten zu können.
Vielen Reisenden ist damit allerdings nicht geholfen. Höchstens einen Teil des Geldes werden sie zurückerhalten, sollte ihre Reise abgesagt worden sein. Wie die Zurich Versicherung mitteilte, sind die Reisen bis zu einer Summe von 110 Millionen Euro versichert – dies entspricht den gesetzlichen Vorgaben. Aufgrund der Vielzahl der Betroffenen dürfte diese Summe jedoch nicht ausreichen, sodass nur anteilige Erstattungen möglich sein werden. Für Ersatzansprüche wenden sich Betroffene an die KAERA AG, die von der Zurich Versicherung mit der Abwicklung beauftragt wurde.