Urlaub in Florida: LGBTQ+ nicht mehr willkommen?

Samstag, 9. April 2022 | Kategorie: Allgemein

Der Gouverneur von Florida hat ein Gesetz unterzeichnet, das auch als „Don’t say Gay“-Gesetz bezeichnet wird. Insbesondere LGBTQ+-Vertreter fühlen sich durch das neue Gesetz diskriminiert und marginalisiert. Ist Florida kein sicheres Reiseziel mehr für die LGBTQ+-Community ist?

Frauen am Strand

Florida ist ein beliebtes Reiseziele für queere Urlauber. Kinder dürfen jedoch künftig nicht mehr über sexuelle Orientierungen aufgeklärt werden. (Symbolbild)

Gesetz verbietet es, unterschiedliche sexuelle Orientierungen zu thematisieren

Ein neues Gesetz, das kürzlich durch Floridas konservativen Gouverneur Ron DeSantis unterzeichnet wurde, verbietet es, Kinder an Grundschulen über unterschiedliche sexuelle Orientierungen aufzuklären. Insbesondere die Vertreter der LGBTQ-Community kritisieren das Gesetz heftig.

Inhaltlich verbietet es das umstrittene Gesetz, Kinder unter zehn Jahren über unterschiedliche sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten aufzuklären. Außerdem soll es Lehrern und Betreuern auch verboten sein, mit älteren Kindern und Jugendlichen über solche, als unangemessen angesehene Themen zu sprechen.

Allerdings vermeidet der Gesetzestext dabei Begriffe wie bi, trans oder gay. Vielmehr sollen keinerlei Unterschiede zwischen den Geschlechtern, Identitäten und Orientierungen im Unterricht thematisiert werden dürfen. Offizieller Zweck des Gesetzes soll es dabei sein, die Rechte der Eltern im Schulunterricht (so auch der offizielle Name des Gesetzes) zu stärken. Sie sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Kinder eigenverantwortlich und nach eigenen Wünschen über Themen wie Sexualität und sexuelle Orientierung aufzuklären.

Florida dennoch ein sicheres Reiseziel

In Florida tobt – nicht zuletzt aufgrund bevorstehender Wahlen – zweifelsohne ein Kulturkampf zwischen Konservativen und Liberalen. Der konservative Gouverneur des Bundesstaats möchte dabei durch Tabuisierung bestimmter Themen im Unterricht bei potenziellen Wählern punkten. Unter anderem eine Marginalisierung der LGBTQ-Community nimmt er dabei in Kauf.

Allerdings spiegelt diese Haltung keineswegs die allgemeine Stimmung im Bundesstaat wider. Das zeigt sich auch am massiven Gegenwind, den das umstrittene Gesetz – unter anderem auch vom US-Präsidenten persönlich – erhalten hat. Insgesamt lässt sich daher sagen, dass die Stimmung in Florida nicht als feindselig gegenüber schwulen, lesbischen, bisexuellen, Transgender- und queeren Personen angesehen werden kann. Ein Urlaub in Florida ist für sie daher unproblematisch auch weiterhin möglich. Bei einem Florida Aufenthalt sind besonders Miami Städtereisen oder Städtetouren nach Orlando, meist mit einem Besuch in Disneyland verknüpft, sehr beliebt.