Venedig: Neues Schutzsystem gegen Hochwasser

Mittwoch, 7. Oktober 2020 | Kategorie: Städtereisen, Umwelt & Natur

Ganze 17 Jahre lang hat die Fertigstellung der Hochwasserschutzanlage „Mose“ in Anspruch genommen. Nun wurde das Schutzsystem erstmals getestet – mit Erfolg.

Venedig-Rialtobruecke

Das neue Hochwasser-Schutzsystem Venedigs wurde erstmals erfolgreich eingesetzt.

„Mose“ soll Hochwasser zurückhalten

Venedig – die Stadt der Liebe – ist mit ihrer historischen Altstadt und der eindrucksvollen Lage am Canal Grande ein Ort, der von Romantik nur so protzt. Doch die Lagunenstadt hat ein großes Problem: Hochwasser. Überschwemmte Sehenswürdigkeiten, wie etwa der berühmte Markusplatz, sah man auf Venedig Städtereisen in den vergangenen Jahren nicht selten. 2019 war die Stadt von starken Überschwemmungen betroffen, so schlimm, wie in den letzten 50 Jahren nicht. Dies führte zu erheblichen Schäden.

Mit der neuen Wasserschutzanlage „Mose“ sollen in Zukunft Wassermassen von der Stadt zurückgehalten werden. 78 bewegliche Fluttore, die jeweils über 250 Tonnen wiegen, dienen als Barriere und sollen das Wasser mithilfe von Pressluft hinaus befördern.

Am 3. Oktober kam es zu starken Regenfällen in Venedig. An jenem Tag wurde das Hochwasser-Schutzsystem erstmalig in Betrieb genommen. Die Anlage schaffte es, einen Großteil der Wassermassen von der Stadt fernzuhalten, sodass der Pegelstand im Schutzwall nur bei etwa 70 cm lag. Bis auf ein paar Pfützen blieb der Markusplatz diesmal weitestgehend verschont. Ebenso zeigten sich diverse Gastronomen und Einzelhändler zufrieden, die ohne den Hochwasserschutz regelmäßig von Überflutungen betroffen waren.

Das von diversen Umweltschützern angefochtene Projekt verschlang bisher rund 6 Milliarden Euro und fordert etwa 100 Millionen Euro Betriebs- und Unterhaltungskosten im Jahr.