Venedig – Neuregelungen zu Kreuzfahrtschiffen in Altstadt

Um die katastrophalen Folgen des Massentourismus für Venedigs Altstadt zu bekämpfen, dürfen ab dem 1. August keine großen Kreuzfahrtschiffe mehr in diese einfahren.

Tourismus gefährdet Weltkulturerbe

Reisen nach Venedig sind bei vielen Urlaubern beliebt, der Tourismus boomt. Nach einer Kabinettssitzung gab der italienische Kultusminister Dario Franceschini ein Einfahrverbot für große Kreuzfahrtschiffe in die Altstadt Venedigs bekannt. Es dürfen nur noch Schiffe mit einem Maximalgewicht von 25.000 Tonnen in die Altstadt einfahren. Damit schließt die neue Regelung die großen Kreuzer der bekannten Anbieter wie Carnival Cruises (AIDA) aus dem Besuchsverkehr aus. Diesem Beschluss war ein jahrelanger Rechtsstreit vorausgegangen, da sich die einfahrenden Kreuzfahrtschiffe schädlich auf Venedigs Altstadt auswirken.

Die UNESCO hatte bereits mehrfach gedroht, Venedig in die Liste für gefährdetes Welterbe aufzunehmen. Die Aufnahme in diese umgangssprachlich auch als „schwarze Liste“ bekannte Aufzählung wäre ein herber Rückschlag für die seit 1987 zum Welterbe der UNESCO gehörende Stadt.

Durch die großen Kreuzfahrtschiffe und den damit verbundenen Ansturm an Touristen wird das ökologische Gleichgewicht empfindlich gestört. Des Weiteren haben sich Schäden an historischen Gebäuden in den vergangenen Jahrzehnten begonnen abzuzeichnen – und die Schadstoffbelastung durch die Kreuzer darf auch nicht unterschätzt werden.

Rückschlag für Anbieter von Kreuzfahrten

Für die bekannten Anbieter, wie z.B. Carnival Cruises dürfte diese Meldung ein Schlag ins Gesicht gewesen sein. Venedig gehört mit zu den beliebtesten Reiszielen bei Touristen aus der ganzen Welt. Ein kleiner Lichtblick dürfte immerhin sein, dass das neue Gesetz auch Entschädigungszahlungen für die betroffenen Anbieter, Personen und Co vorsieht.