Vorbei an wichtigen Maya-Stätten: Umstrittener Maya-Zug kommt
Freitag, 26. April 2019 | Kategorie: Sehenswürdigkeiten
In Mexiko hat nun eine umstrittene Bahnstrecke grünes Licht erhalten, die an bedeutenden Maya-Stätten vorbeiführen wird. Diese führt 1.500 km durch Mexiko und soll vor allem dem Tourismus dienen.
Vor allem für den Tourismus in Mexiko entsteht eine neue Bahnstrecke, die 1.500 km durch das Land führen wird. Von Cancún geht es direkt zu den Maya-Stätten im Dschungel. Der Region soll dies dienen, denn Urlauber könnten so noch leichter zu den beliebten Sehenswürdigkeiten gelangen. Doch die Idee von Präsident Andrés Manuel López Obrador stößt auf heftige Kritik.
Der sogenannte Tren Maya – zu deutsch: Maya-Zug – kommt reichlich zügig voran. Erst im Dezember hatte der neue Präsident sein Amt angetreten, im April wurde nun die Bauplanung für den Zug vorgestellt und umgerechnet 5,5 Milliarden Euro wurden ebenfalls bereits zur Verfügung gestellt. Schon im Jahr 2023 soll der Zug dann Urlauber zu den Maya-Sehenswürdigkeiten transportieren. Genutzt werden dabei bereits bestehende Strecken, teilweise werden aber auch neue Gleise verlegt.
Kritik am Maya-Zug: Projekt heftig umstritten
Wenngleich das Projekt dem Land Geld einbringen soll, stößt es nur auf wenig Gegenliebe. Naturschützer sehen verschiedene Tierarten, darunter Pfauentruthähne, Hirsche und Dachse bedroht. Aber auch dem Jaguar wird das Leben durch die neue Verbindung schwergemacht.
In Touristenführer Dámaso Vásquez haben die Kritiker einen großen Fürsprecher gefunden. Er selbst gehört den Zapoteken an und erklärt, dass dies kein Projekt der Indigenen sei. Stattdessen würden Großkapitalisten das Zugvorhaben umsetzen – die wenig darauf geben, was die Einwohner im stark vom Maya-Zug betroffenen Bezirk Calakmul in ihrem Alltag als Bauern tatsächlich brauchen.