Wegen Überfüllung geschlossen: Rom schmeißt Touri-Busse aus der Stadt

Touristen lieben es, gemütlich mit dem Reisebus am Kolosseum vorbeizufahren und anschließend einen Zwischenstopp am berühmten Trevi-Brunnen zu machen. Aus Rom ist Sightseeing mit dem Bus fast nicht wegzudenken. Doch damit soll bald Schluss sein.

Die bunten Doppeldecker-Busse, die die Touristenmassen zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten in Rom bringen, gehören zum festen Bestandteil des Stadtbildes. Der Umwelt zuliebe sowie für mehr Verkehrsberuhigung und um dem Overtourismus entgegenzuwirken, wird sich das aber sehr bald ändern. Denn Rom will viele Busse von den Straßen verbannen.

Bereits ab dem 1. Januar 2019 sollen die neuen Änderungen des italienischen Verkehrsamtes in Kraft treten, was die Tourenanbieter schon jetzt beunruhigen dürfte. Ab dann wird Rom nämlich in drei Zonen (A, B und C) unterteilt und es werden strenge Beschränkungen für die Busse eingeführt.

Die Zone C, in der unter anderem das beliebte Kolosseum liegt, wird dann sogar zur Sperrzone, wo zwischen 0 Uhr und 23 Uhr überhaupt keine Busse mehr verkehren dürfen. Alle Busse der Schadstoffklasse E0, 1, 2, und 3 dürfen in Zukunft auch nicht mehr in die Zonen A und B einfahren, wodurch sie ihre Gäste nicht mehr in die Nähe der berühmten Sehenswürdigkeiten bringen können. Einzige Ausnahme gibt es für Fahrzeuge mit Dieselpartikelfilter.

Tourenanbieter mit Bussen der Schadstoffklasse E4 und höher dürfen weiter in die Stadtmitte von Rom fahren, aber nur, wenn sie vorher einen Zugangspass gekauft haben – und der ist richtig teuer. Bisher konnten sich die Anbieter einen Zugangspass für das gesamte Jahr kaufen. Ab 2019 müssen nun Karten mit einer bestimmten Anzahl an Zugängen gekauft werden und dass lässt sich die Hauptstadt teuer bezahlen.

So kostet eine Karte mit 100 Zugangserlaubnissen für einen Bus mit mehr als acht Metern Länge für die Zone A 3.050 Euro und für die Zone B sogar 10.800 Euro! Die wenigen Touren, die es dann noch geben wird, werden also mit Sicherheit sehr viel teurer für die Gäste werden.

Die Verbannung der Reisebusse aus Italiens Hauptstadt soll aber keine Schikane der Tourismusindustrie sein, sondern in erster Linie die Möglichkeit bieten, die Luftverschmutzung in der Innenstadt zu verringern und das Verkehrschaos einzudämmen. Und das kommt den vielen Touristen bei einer Städtereise nach Rom im Endeffekt doch wieder zu Gute.