Weltreise ohne oder mit wenig Geld
Mittwoch, 19. April 2023 | Kategorie: Allgemein, International
Jeder Mensch hat Träume, und viele haben eine sogenannte „Bucket List“, also eine Liste der Dinge, die sie einmal im Leben unbedingt tun möchten. Und häufig rangiert eine Weltreise weit oben auf dieser Liste. Gerade in jungen Jahren scheitert deren Verwirklichung aber oft am mangelnden Geld. Aber das muss nicht so sein! Mit guter Planung und vor allem einer großen Portion Idealismus ist es durchaus möglich, auch mit wenig oder sogar völlig ohne Geld ferne Länder kennenzulernen. Welche Möglichkeiten es dafür gibt, erklärt dieser Artikel.
Welche Vorteile hat das Low-Budget-Reisen?
Wer genügend Geld zur Verfügung hat, kann durch jedes beliebige Land reisen, sich ansehen, was er oder sie möchte – und das, falls gewünscht, ohne Einheimische kennenzulernen. Mit einem geringen Budget ist dies nicht möglich. Denn in diesem Fall ist der Weltenbummler auf die Hilfe der Menschen vor Ort angewiesen und muss deshalb offen auf die Einheimischen zugehen. Zwar ist der Preis für diese Art des Reisens ein sehr einfaches Leben und fehlender Komfort, dafür wird der Reisende auf andere Weise vielfach belohnt! Denn er lernt das Land viel intensiver kennen, muss sich immer wieder neu auf die Gastgeber und die unterschiedlichsten Situationen einstellen. Der Lohn sind unvergessliche Erlebnisse fernab der Pfade der Pauschaltouristen. Denn am Ende des Tages sind es doch die Menschen und die Begegnungen, die eine Reise wirklich einmalig machen. Die schönsten Erinnerungen sind nicht die Pyramiden, nicht das Kolosseum und nicht das Empire State Building. Die schönsten Erinnerungen sind die spontane Party mit Einheimischen an einem Strand in Thailand oder die Einladung zu einem einfachen Mahl mit einer Großfamilie in den Bergen Anatoliens.
Was gehört zur Vorbereitung einer Weltreise mit wenig Geld?
Für viele bleibt der Traum von der Weltreise ein ewiger Traum, da sie glauben, sich eine solche Reise nicht leisten zu können. Dabei ist dies mit dem richtigen Mindset gar nicht einmal so schwer. Es bedeutet allerdings einen weitgehenden Verzicht auf die gängigen Arten des Reisens und eine gute Planung. Da wären zunächst einige Fragen zu klären, vor allem:
- Wie lange möchte ich unterwegs sein?
- Welche Länder möchte ich unbedingt sehen?
- Welche Länder möchte ich nach Möglichkeit sehen?
- Welches Budget habe ich zur Verfügung?
- Welche Möglichkeiten habe ich, vor Ort Geld zu verdienen und meinen Lebensunterhalt zu bestreiten?
Ein Teil des Budgets wird bereits vor der Abreise fällig. Die folgenden Dinge sind für eine Weltreise unerlässlich und sollten mit etwas Geschick mit 1000 bis 1500 Euro abgedeckt sein:
- die wichtigsten Kleidungsstücke und gute Wanderschuhe,
- ein guter, strapazierfähiger Rucksack,
- Medikamente für die Reisekasse,
- notwendige Impfungen für die Wunschländer,
- eine Reiseversicherung, die im Notfall Arzt- und Krankenhauskosten sowie einen Rücktransport abdeckt.
Zudem empfiehlt es sich, noch einmal diesen Betrag zu investieren: in eine Kamera, einen Laptop und eventuell eine externe Festplatte.
Wer eine Weltreise plant und nur wenig Geld zur Verfügung hat, sollte in der Vorbereitungsphase so minimalistisch wie möglich leben und alle unnötigen Anschaffungen vermeiden. Bei der Planung sollte der Weltenbummler sich intensiv mit allen Begriffen rund ums Reisen befassen, dabei hilft ein entsprechendes Glossar. Auch auf allgemeine Reisenachrichten ist es zu achten. Schließlich geht es darum, möglichst Länder mit niedrigen Lebenshaltungskosten zu wählen und vor der Reise alle laufenden Kosten abzuschaffen, sodass während der Reise nur noch die Reisekosten zu tragen sind.
Wie kann während der Reise am besten gespart werden?
Während der Reise gibt es einige Möglichkeiten, Geld zu sparen, die wichtigsten sind:
- Transportkosten durch öffentliche Verkehrsmittel, günstige Flüge, Radfahren, Mitsegeln, zu Fuß gehen,
- Übernachtungskosten durch Arbeiten auf einer Farm, Homesitting, Couchsurfing, günstige Hostels, kostenlose Campingplätze oder wildes Campen,
- Verpflegungskosten durch Selber-Kochen, am Markt einkaufen, Streetfood, auf Angebote in Supermärkten achten,
- beim Sightseeing durch zu Fuß gehen, kostenlose Angebote in Museen und Ähnliches nutzen, Dinge auf eigene Faust erkunden.
Welche Möglichkeiten gibt es, unterwegs Geld zu verdienen?
Die meisten Low-Budget-Reisenden, die länger unterwegs sind, kommen nicht darum herum, während der Reise zumindest zeitweise vor Ort ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Hierzu bestehen rund um den Globus die unterschiedlichsten Möglichkeiten, und die besten sollen hier kurz vorgestellt werden.
1. Workaway
Workaway ist eine internationale Plattform, die Interessenten so ziemlich alle Türen öffnet, und das in nahezu allen Ländern der Erde. Der Reisende kann aus einem schier unbegrenzten Angebot wählen und erhält im Gegenzug für seine Arbeit kostenlos Kost und Logis. Ob Kinderbetreuung in Mexiko, Tierpflege in Vietnam, Englisch- oder Deutschunterricht in Brasilien – einfach in der Liste das Wunschland und die Wunschtätigkeit eingeben, und die richtige Beschäftigung ist schnell gefunden.
2. Wwoofing
Wwoofing ist eine Form des Work & Travel und hat in den vergangenen Jahren stark an Popularität gewonnen. Wwoofing bedeutet „Working on Organic Farms“ und entstand ursprünglich im Bereich der Landwirtschaft. Mittlerweile ist diese Art der Tätigkeit weltweit verbreitet und spielt auch eine wichtige Rolle in der Hostelszene. Beim Wwoofing arbeitet der Betreffende durchschnittlich fünf bis sechs Stunden täglich und erhält dafür eine kostenlose Unterkunft, auf Farmen meist auch freie Verpflegung. Angebote gibt es insbesondere in klassischen Workaway-Ländern wie Kanada, Australien oder Neuseeland. Ein Vorteil des Wwoofing ist, dass Reisende viele Gleichgesinnte kennenlernen und noch ausreichend Freizeit haben, um Land und Leute zu erkunden.
3. Homesitting
Eine weitere Möglichkeit des Reisens ohne Geld ist das Housesitting. Hierbei wohnt der Traveller umsonst in Häusern, deren Besitzer für längere Zeit verreisen. Er kümmert sich um Haushalt und Garten und versorgt nach Bedarf Haustiere. Mit etwas Glück ist nicht nur die Unterkunft kostenlos, sondern zusätzlich gibt es etwas Taschengeld.
4. Als Skipper anheuern
Immer wieder suchen glückliche Besitzer einer Segelyacht nach temporären Arbeitskräften. Dabei besteht die Möglichkeit des Mitsegelns, das heißt, während eines Segeltörns die Gäste zu bewirten, das Boot zu pflegen und einfache Arbeiten an Bord zu verrichten. Voraussetzung hierfür sind Segelkenntnisse und -erfahrung. Wer diese mitbringt, findet einen äußerst interessanten Reisejob und eine kostenlose Möglichkeit, von
A nach B zu gelangen.
5. Digitale Nomaden
Last but not least soll hier noch eine Möglichkeit erwähnt werden, die zunehmend beliebter und einfacher umsetzbar wird: das digitale Nomadentum. Immer mehr Firmen bieten ihren Mitarbeitern die Option, von zu Hause aus zu arbeiten. Damit kann ein Weltenbummler seinen Traum vom endlosen Reisen verwirklichen und muss dafür nicht einmal seinen Job kündigen. Denn was von zu Hause aus funktioniert, ist auch von jedem beliebigen Ort weltweit aus möglich, an dem es Internet gibt. Eine andere Option ist, sich unterwegs ein Online-Business aufzubauen. Auch das Schreiben von Büchern ist eine hervorragende Alternative – ein gewisses Schreibtalent vorausgesetzt. Eine solch außergewöhnliche Reise ist es doch auf jeden Fall wert, schriftlich festgehalten zu werden. Warum also nicht andere daran teilhaben lassen und damit Geld verdienen? Wer eine ortsunabhängige digitale Tätigkeit geschickt aufzieht, kann mit etwas Glück sein ganzes Leben auf Reisen verbringen.