Widerstand gegen neue Gesetze zum Alkoholkonsum auf Mallorca
Samstag, 29. Februar 2020 | Kategorie: Events & Feiern, Politik
Ein neues Gesetz sorgt für großen Unmut unter Mallorcas Hoteliers. Das offiziell „Gesetz gegen den Exzess-Tourismus“ genannte Regelwerk soll den Alkoholkonsum in All Inclusive Hotels beschränken. Doch die Hotelbetreiber in den vom Gesetz betroffenen Gebieten auf der Urlaubsinsel formieren sich zum Widerstand.
Beschränkung des Alkoholkonsums löst das Problem nicht
Seit Ende Januar gelten neue Regeln für den Alkoholkonsum auf Mallorca. Wer einen Aufenthalt in einem All Inclusive Hotel bucht, muss sich zum Mittag- und Abendessen auf je drei kostenlose alkoholische Getränke beschränken. Danach werden auch All Inclusive Touristen zur Kasse gebeten.
Das neue Gesetz gilt in den beiden Partyhochburgen Playa de Palma und Magaluf auf Mallorca sowie in Sant Antoni de Portmany auf Ibiza. Für große Verwirrung sorgt jedoch die Tatsache, dass die Kommunen nicht vollständig unter das Gesetz fallen, sondern jeweils nur einzelne Straßenzüge. Viele Hoteliers, deren Häuser in den betroffenen Zonen liegen, fürchten deshalb massive Wettbewerbsnachteile gegenüber nur unweit entfernten Hotels, die nicht unter das Gesetz fallen.
Manche Hoteliers sehen sich als zu Unrecht verurteilte Sündenböcke für das inakzeptable Verhalten einzelner Touristen. Sie sehen keinen Zusammenhang zwischen Partyexzessen in bestimmten Gegenden und dem Getränkeangebot in All Inclusive Hotels.
Auch Bars sind vom neuen Gesetz gegen den Exzess-Tourismus betroffen. Sie dürfen keine Werbung mehr für Alkoholexzesse machen und auch keine Happy Hour mehr anbieten. Kritiker des Gesetzes fürchten jedoch, dass die Barbesitzer kreative Wege finden werden, diese Beschränkungen zu umgehen.
Ebenso unklar ist, wie das Gesetz in der Praxis kontrolliert werden soll. Die gesetzliche Neuregelung gilt nämlich nur für All-Inclusive-Pakete, die ab dem Inkrafttreten des Gesetzes am 23. Januar gebucht wurden. So werden in den kommenden Monaten manche Hotelgäste unter die Mengenbeschränkungen des Gesetzes fallen, während andere Drinks unlimited bestellen dürfen.