Wie geht nachhaltiges Reisen?
Mittwoch, 18. August 2021 | Kategorie: Allgemein, Umwelt & Natur
Ob Strandurlaub oder Wanderausflug in den Bergen: Die Reiselust deutscher Urlauber ist groß. Gleichzeitig beunruhigen Extremwetterereignisse und der Klimawandel aber immer mehr Menschen und lassen sie das eigene Reiseverhalten überdenken. Ihnen stellt sich die Frage, inwiefern das eigene Reiseverhalten das Klima beeinflusst und wie nachhaltiges Reisen gelingen kann.
Reisen sind für 5 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich
Klimaschutz ist für viele Menschen ein Thema geworden, das sie auch im Rahmen ihrer Reiseplanung bedenken. Allerdings ist Tourismus nur für etwa 5 Prozent der weltweit anfallenden CO2-Emissionen verantwortlich – das ergibt sich aus dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP). Verglichen mit den Treibhausgasemissionen, die etwa durch Massentierhaltung entstehen, scheint diese Zahl eher niedrig zu sein.
75 Prozent der durch den Tourismus verursachten Emissionen fallen bei der An- und Abreise zum gewünschten Reiseziel an. Insbesondere Flug- und Autoverkehr sind dabei wichtige Emissions-Quellen. Wer seinen CO2-Fußabdruck angesichts der Klimakrise auch auf Reisen möglichst klein halten möchte, muss daher insbesondere auf das Reiseziel und das passende Verkehrsmittel achten.
Genau planen – CO2 vermeiden
Bei einer Urlaubsreise werden Emissionen insbesondere durch die An- und Abreise zum Urlaubsort erzeugt. Wie hoch sie ausfallen, hängt insbesondere von zwei Faktoren ab: Der Entfernung des Urlaubsortes und vom zur An- und Abreise gewählten Verkehrsmittel.
Das bedeutet: Wer etwa mit dem Flugzeug von München nach Mallorca reist, erzeugt bei Hin- und Rückflug rund 485 kg CO2 pro Person. Entscheidet man sich hingegen für ein weiter entferntes Reiseziel, ist der CO2-Ausstoß pro Person entsprechend höher. Klimaexperten raten allerdings dazu, jährlich höchstens 600 kg CO2 pro Person zu verursachen. Nur wenn diese Grenze nicht überschritten wird, lässt sich der Klimawandel den Experten zufolge aufhalten. Das Umweltbundesamt allerdings gesteht Urlaubern ein höheres CO2-Budget pro Jahr zu. Hier wird etwa eine Tonne jährlich durch Reisen verursachtes CO2 für vertretbar gehalten.
Für Urlauber bedeutet das konkret: Wer einen möglichst kleinen CO2-Fußabdruck hinterlassen möchte, muss ein näher gelegenes Reiseziel und ein umweltverträglicheres Verkehrsmittel wählen. Wer statt mit dem Flugzeug nach Mallorca mit dem Zug nach Sylt reist, ist schließlich nachhaltiger und klimafreundlicher unterwegs.
Nachhaltigerer Urlaub durch CO2-Kompensation
Trotz berechtigter Sorge um das Klima möchten viele Menschen ihren Urlaub nicht jedes Jahr an der Nord- oder Ostsee verbringen müssen. Um dennoch nachhaltig reisen zu können, setzen sie auf CO2-Kompensationsprogramme.
Mithilfe der Kompensationsprogramme wird es möglich, die durch das Reisen erzeugten Emissionen gewissermaßen zu „neutralisieren“. Das gelingt, indem das bei einer Flugreise durch die Verbrennung von Kerosin entstehende CO2 an anderer Stelle eingespart wird. Um diesen Effekt zu erreichen, zahlen Urlauber einen bestimmten Geldbetrag an die Anbieter von CO2-Kompensationslösungen. Der Anbieter wiederum investiert den Geldbetrag in Solar-, Wasserkraft- oder Energiesparprojekte, die ohne Treibhausgasemissionen auskommen. Wer an einem Kompensaitionsprogramm teilnehmen möchte, findet vertrauenswürdige Anbieter etwa in atmosfair.de oder klima-kollekte.de.